Die Novo Nordisk-Aktie gerät zunehmend unter Druck. Binnen fünf Handelstagen verlor das Papier an der Börse in Kopenhagen weitere 2,33 Prozent und schloss bei 309,60 Kronen. Seit Jahresbeginn hat der Titel bereits rund die Hälfte seines Wertes eingebüßt. Nun kommen gleich zwei belastende Nachrichten hinzu, die das Geschäftsmodell des dänischen Pharmakonzerns in Frage stellen.

Novo Holdings reduziert Beteiligung drastisch

Am Montagabend wurde bekannt, dass Novo Holdings bis zu 9,4 Millionen Aktien von Evotec verkaufen will – das entspricht 5 Prozent des Grundkapitals des Hamburger Biotech-Unternehmens. Novo Holdings war zuletzt mit 14,9 Millionen Aktien und einem Anteil von 8,4 Prozent der zweitgrößte Aktionär bei Evotec. Die Beteiligung entstand unter anderem über eine Kapitalerhöhung im Jahr 2017.

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Der Schritt wirft Fragen auf: Warum reduziert die Investmentgesellschaft hinter Novo Nordisk ausgerechnet jetzt ihr Engagement in einem Forschungspartner? Braucht man dringend Liquidität oder zweifelt man am Erfolg der gemeinsamen Projekte?

Gerichtsentscheidung in Indien bedroht Blockbuster-Geschäft

Deutlich schwerer wiegt jedoch ein Gerichtsurteil aus Indien. Das Delhi High Court entschied in der vergangenen Woche vorläufig zugunsten des indischen Pharmakonzerns Dr. Reddy's Laboratories. Das Gericht wies den Versuch von Novo Nordisk zurück, eine einstweilige Verfügung gegen die Produktion von Semaglutid-Generika zu erwirken.

Semaglutid bildet die Grundlage für die weltweit erfolgreichen Medikamente Ozempic und Wegovy gegen Typ-2-Diabetes und Adipositas. Die ursprünglichen Molekülpatente waren bereits 2024 ausgelaufen. Novo Nordisk hatte sich jedoch mit einem Folgepatent für die Formulierung zusätzliche Schutzrechte bis März 2026 gesichert.

Das Gericht sah in der Klage von Dr. Reddy's eine "glaubwürdige" rechtliche Anfechtung des Folgepatents. Dr. Reddy's darf nun Semaglutid-Generika in Indien herstellen und in Staaten exportieren, in denen Novo Nordisk keinen Patentschutz mehr besitzt. Lediglich der Verkauf innerhalb Indiens bleibt bis März 2026 untersagt.

Analysten senken Kursziel deutlich

Das Analysehaus Jefferies reagierte mit einer Kursziel-Senkung von 290 auf 270 dänische Kronen und bekräftigte die Einstufung "Underperform". Die Entscheidung des indischen Gerichts untergräbt das Geschäftsmodell, Patentschutz durch gestaffelte Folgepatente möglichst lange aufrechtzuerhalten.

Besonders brisant: Novo Nordisk expandiert derzeit stark in neue Märkte und hofft, mit Semaglutid weitere Marktanteile auszubauen. Ein drohender Wettbewerb durch kostengünstige Generika könnte die Renditen deutlich belasten. Die Aktie von Dr. Reddy's zog derweil an der NYSE über die letzten fünf Handelstage um 5,42 Prozent auf 14,19 US-Dollar an.

Die Gefahr für Novo Nordisk ist real: Preissensible Schwellenmärkte könnten schon bald mit billigen Semaglutid-Generika geflutet werden. Das Urteil ist zwar nur vorläufig und das Verfahren läuft weiter – doch die Signalwirkung für andere Generikahersteller weltweit dürfte erheblich sein.

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