Die Elektroauto-Branche steht unter Druck – und Nio kämpft sichtlich mit den Herausforderungen. Die jüngsten Quartalszahlen des chinesischen Herstellers sorgen für Verwirrung: Während die einen von sinkenden Umsätzen und Margen berichten, sprechen andere Quellen von deutlichem Wachstum. Klar ist nur: Die Verluste sind größer als erwartet. Kann Nio mit neuen Modellen und ambitionierten Zielen noch die Kurve kriegen?

Zahlenchaos verunsichert Anleger

Nios jüngster Finanzbericht liest sich wie ein Rätselbuch:

  • Die Umsätze sollen laut verschiedenen Quellen zwischen 1,37 Milliarden Dollar (-7,2% zum Vorjahr) und 1,66 Milliarden Dollar (+21,2%) liegen
  • Auch bei den Auslieferungen gibt es widersprüchliche Angaben – mal minus 3,2%, mal plus 40,1%
  • Der bereinigte Verlust je Aktie lag mit 36 Cent über den Analystenerwartungen (31 Cent)
  • Die Marge schwankt je nach Quelle zwischen 4,9% und 7,6%

"Solche Diskrepanzen sind Gift für das Anlegervertrauen", kommentiert ein Marktbeobachter. Die Aktie zeigte entsprechend volatile Reaktionen – zuletzt notierte sie bei 3,17 Euro, weit entfernt vom 52-Wochen-Hoch bei 6,53 Euro.

Ambitionierte Ziele – aber reicht das?

Trotz der durchwachsenen Zahlen zeigt Nio sich optimistisch:

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  • Für Q2 prognostiziert das Unternehmen 54.000 bis 75.000 Auslieferungen (+25,5% bis +30,7%)
  • Im Juni sollen 25.000 bis 28.000 Fahrzeuge über die Ladentheke gehen
  • Das Jahresziel von 440.000 Einheiten würde eine Verdoppelung bedeuten
  • Profitabilität ist für Q4 2025 angepeilt

Schlüssel zum Erfolg sollen vier aktualisierte Modelle (EC6, ES6, ET5, ET5T) sein, deren Auslieferungen im Mai begannen. Parallel arbeitet Nio mit Keysight Technologies an verbesserter Konnektivität für seine Fahrzeuge.

Analysten bleiben skeptisch

Die Investmenthäuser zeigen sich wenig begeistert:

  • Barclays senkte das Kursziel von 4 auf 3 Dollar
  • Mizuho reduzierte die Erwartung von 4 auf 3,5 Dollar

Die große Frage bleibt: Schafft Nio den angekündigten Turnaround – oder bleibt das Unternehmen im Strudel der Verluste stecken? Die nächsten Auslieferungszahlen im Juni werden ein erster Stimmungstest sein.

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