Insgesamt 1,3 Milliarden Dollar möchte die Fotoplattform an der Börse einsammeln. Hierfür wurden von Pinterest 75 Millionen Aktien geschaffen. Die Preise der Papiere bewegen sich nach Angaben der Plattform selbst zwischen 15 und 17 Dollar. Doch beim Nachrechnen fällt auf, dass Pinterest selbst dann nicht an die letzte Erwartung der Investoren aus dem Jahr 2017 herankommt, wenn tatsächlich alle 75 Millionen Aktien zum Preis von 17 Dollar veräußert werden würden. So würde sich in diesem Fall eine Summe von 9 Milliarden Dollar ergeben. Noch vor zwei Jahren sah die Bewertung der Investoren vollkommen anders aus. Damals definierten die Investoren für Pinterest immerhin eine Gesamtsumme von 12 Milliarden Dollar.

Es ist überraschend, dass die Preisspanne unter den Erwartungen zurückbleibt. Zuletzt machten immer wieder Berichte die Runde, nach denen Pinterest bei seinem Börsengang die Gesamtbewertung von insgesamt 12 Milliarden Dollar einsammeln möchte. Das würde aber bereits mit einem deutlich höheren Aktienpreis einhergehen. Demnach hätten die Papiere dann bei 21,54 Dollar lancieren müssen.

Geschäft mit Fotos boomt

“Fotos haben immer eine besondere Anziehungskraft und erregen häufig sogar deutlich mehr Aufmerksamkeit als beispielsweise Texte, was wiederum auch am Erfolg von Pinterest erkennbar ist.”, wie aus Angaben von FOTOSPRING hervorgeht. Im letzten Jahr hat die Plattform daher auch eine deutliche Umsatzsteigerung erreichen können. Der Umsatz von Pinterest legte 2018 immerhin um 60 Prozent zu und stieg damit auf ein Gesamtvolumen von 755,9 Millionen Dollar. Mit dem deutlichen Umsatzplus gelang es dem Unternehmen seinen Verlust einzudämmen. Bewegte sich dieser 2017 noch bei 130 Millionen Dollar, konnte er nach der neuen Umsatzsteigerung auf immerhin 63 Millionen Dollar reduziert werden.  

Werbung ist seit Start der Plattform die wichtigste Einnahmequelle von Pinterest. Damit folgt die Plattform dem Geschäftsprinzip der klassischen Suchmaschine. Bei Pinterest werden die Werbemöglichkeiten durch sogenannte bezahlte Pins realisiert. Pins sind Bilder von Nutzern, die von ihnen als Werbebilder auserkoren werden. Die Pins werden von demjenigen, der sie veröffentlicht hat, bezahlt, um die eigene Reichweite zu erhöhen. Seit dem Start hat Pinterest seine Reichweite kontinuierlich steigern können. Die Fotoplattform kam schließlich am Ende des letzten Jahres auf ein Gesamtvolumen von 175 Milliarden Pins. Diese wurden nach Angaben der Plattform auf insgesamt vier Milliarden Boards abgelegt.

Quartalszahlen bleiben hinter den Erwartungen zurück

Nach dem doch positiven Start an der Börse musste Pinterest zuletzt jedoch deutliche Verluste hinnehmen. Als die Plattform ihre Quartalszahlen veröffentlichte, fiel der Preis für die Papiere deutlich und musste im nachbörslichen Handel noch einmal einen Verlust von über 15 Prozent hinnehmen.

 Zwar konnte die Plattform im letzten Quartal den Umsatz deutlich anheben, doch dem Plus stand ein hoher Verlust gegenüber. Dieser belief sich nämlich im letzten Quartal auf 41,4 Millionen Dollar und würde mit Blick auf das Gesamtjahr deutlich höher ausfallen als im Vorjahr. Bei den Anlegern sorgten die Zahlen für Verunsicherung. Kritisch betrachten viele Anleger aber auch, dass Pinterest seinen Erfolg bislang vor allem auf dem Heimmarkt erzielt. Der Plattform fällt es schwer, weltweit Fuß zu fassen und auch in anderen Ländern an den Erfolg anzuknüpfen.