Der Begriff Seidenstraße wurde erstmals 1877 von Ferdinand von Richthofen verwendet. Der deutsche Geograph und Forschungsreisende bezeichnete damit ein altes Netz von Karawanenwegen, das Ostasien über Zentralasien mit dem Mittelmeerraum verband. Über diese Routen gelangten Seide und Gewürze nach Europa, in die andere Richtung brachten Händler Gold, Silber oder auch Wolle nach Asien. Auch Armeen, Gelehrte, sogar ganze Kulturkreise und Religionen nutzten das Wegenetz und migrierten in beide Richtungen – zu Lande wie zu Wasser. Auf den Passagen der maritimen Seidenstraße segelten Schiffe entlang der südostasiatischen Küste bis nach Indien, Arabien und Afrika.

Knapp 150 Jahre später ist die Seidenstraße wieder im Gespräch, nachdem China 2013 das Projekt „Neue Seidenstraße“ angekündigt hat. Geplant ist ein gigantisches und in seiner Größe einzigartiges Infrastrukturprojekt, das Asien mit Europa und Afrika auf dem Land- und Seeweg besser verbinden soll. Mehr als 70 Länder umfasst das Vorhaben, 4,4 Milliarden Menschen und somit über 60 Prozent der Weltbevölkerung leben entlang der Neuen Seidenstraße. Rund 1000 Milliarden US-Dollar will China investieren, indem es über seine Staatsbanken in den jeweiligen Ländern Kredite für den Bau von Straßen, Brücken, Bahnstrecken, Pipelines, Kraftwerken, Häfen und Energienetzen vergibt. Ausgeführt werden die Projekte dann meist von chinesischen Unternehmen.

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