Die Papiere des Streaming-Giganten kennen scheinbar nur eine Richtung: nach oben. Mit Kursen, die an der Marke von 1.300 US-Dollar kratzen, und einer Marktkapitalisierung, die sich stramm auf 540 Milliarden US-Dollar zubewegt, stellt sich die Frage: Geht diese Party immer weiter, oder ist der Kater vorprogrammiert? Die Aktie scheint derzeit jedenfalls die Schwerkraft außer Kraft zu setzen.

Gipfelsturm nach Zitterpartie

Erinnern wir uns kurz: Noch im April dieses Jahres sorgte ein Mini-Crash, ausgelöst durch Zollankündigungen aus den USA, für einen empfindlichen Dämpfer. Der Kurs tauchte damals bis auf knapp 800 US-Dollar ab. Doch diese Episode scheint ebenso vergessen wie der dramatische Kurseinbruch von 2021 auf 2022, als der Wert der Aktie auf gerade einmal 162 US-Dollar zusammenschmolz. Davon ist heute keine Rede mehr. Im Gegenteil: Am Donnerstag kletterten die Anteile um bis zu 1,8 Prozent auf über 1.262 US-Dollar. Seit Jahresbeginn summiert sich das Plus damit auf beeindruckende 40 Prozent. Zum Vergleich: Der Technologieindex Nasdaq 100 legte im selben Zeitraum lediglich um 14 Prozent zu.

Was befeuert die Kursrakete?

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Doch was sind die Triebfedern dieser rasanten Fahrt? Einer der Hauptgründe war zweifellos das "unfassbare" Abonnentenwachstum, das das Unternehmen zuletzt präsentierte. Analysten von Bernstein Research kommentierten die Zahlen vom Januar trocken mit den Worten: "Wir dachten, es sei ein Tippfehler." Netflix habe schlicht alle Erwartungen pulverisiert. Diese Entwicklung, gepaart mit optimistischen Analystenstimmen, ließ den Kurs bereits im Februar erstmals die Schallmauer von 1.000 US-Dollar durchbrechen.

Analysten im Kaufrausch – mit Fragezeichen?

Trotz der massiven Kursgewinne sehen viele Experten noch Luft nach oben. Von 62 von Bloomberg erfassten Analysten raten immerhin 45 weiterhin zum Einstieg. Interessanterweise liegt das durchschnittliche Kursziel dieser Experten mit 1.175 US-Dollar aktuell unter dem tatsächlichen Kursniveau – ein Zeichen dafür, wie schnell die Aktie selbst optimistische Prognosen überholt hat. Einzelne Häuser sind jedoch deutlich bullisher: Jefferies-Analyst James Heaney beispielsweise sieht das Kursziel bei 1.400 US-Dollar und verweist auf anstehende Preiserhöhungen und starke Inhalte, die besonders im zweiten Halbjahr 2025 für Schub sorgen könnten. Noch einen drauf legt John Hodulik von der UBS, der das Papier bei 1.450 US-Dollar sieht. Seiner Meinung nach schalte die Anlagestory gerade einen Gang höher, begünstigt durch langfristige Trends und eine vorteilhafte Wettbewerbssituation, während die traditionelle TV-Unterhaltung weiter an Boden verliere. Es bleibt also spannend, ob die hohen Erwartungen weiterhin erfüllt werden können.

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