Nestlé navigiert durch stürmische Gewässer: Werksschließungen und eine Kehrtwende bei der Produktkennzeichnung fallen zusammen mit schwerwiegenden Vorwürfen um das Wassergeschäft. Gleichzeitig signalisieren Zukunftsprojekte und externe Bewertungen, dass der Konzern auch in volatilen Zeiten nach Stabilität sucht. Doch wie passt das alles zusammen?

Kahlschlag in Neuss: Das Ende für Thomy

Der Lebensmittelgigant macht in Deutschland Nägel mit Köpfen: Für das Thomy-Werk in Neuss wurde ein Sozialplan finalisiert. Die Schließung Mitte 2026 betrifft 145 Mitarbeiter. Abfindungen, Vorruhestandsregelungen und eine Transfergesellschaft sollen die Folgen abfedern. Ein kleiner Trost: 30 Beschäftigte können im Werk Lüdinghausen unterkommen. Als Begründung für diesen drastischen Schnitt verweist der Konzern auf gestiegene Kosten und daraus resultierende Überkapazitäten.

Nutri-Score: Die Kehrtwende in der Schweiz

Auch bei der Produktkennzeichnung kommt es zu tektonischen Verschiebungen. Nestlé wird den Nutri-Score für Produkte, die ausschließlich in der Schweiz vertrieben werden, entfernen. Betroffen sind lokale Marken wie Cailler, Thomy und Henniez. Der Grund: Man sei in den jeweiligen Kategorien oft der einzige Anbieter mit diesem Label, was den Vergleichsnutzen für Konsumenten ad absurdum führe. International vertriebene Marken, die auch in der Schweiz erhältlich sind, behalten den Nutri-Score jedoch. Die Umstellung soll bis Ende 2026 abgeschlossen sein. Passt Nestlé seine Strategie hier dem Verbraucher an oder weicht man der Kritik an der Aussagekraft des Labels aus?

Wasserskandal: Massive Vorwürfe aus Frankreich

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Die wohl brisantesten Nachrichten kommen aus Frankreich und treffen Nestlés Wassersparte ins Mark. Ein Bericht des französischen Senats wirft dem Unternehmen und staatlichen Stellen mangelnde Transparenz vor. Es geht um nicht konforme Behandlungsmethoden bei Mineralwässern wie Perrier. Von einer "bewussten Strategie des Verschweigens" auf höchster staatlicher Ebene ist die Rede, obwohl Nestlé die Behörden bereits 2021 informiert haben soll.

  • Die zentralen Kritikpunkte:
    • Einsatz nicht zugelassener Filterverfahren.
    • Mangelnde Transparenz gegenüber Verbrauchern und Behörden.
    • Vorwurf des "Verschweigens" durch staatliche Stellen.

Lichtblicke inmitten der Turbulenzen?

Trotz der operativen Einschnitte und der schweren Vorwürfe gibt es auch Signale, die in eine andere Richtung weisen. Das renommierte International Institute for Management Development (IMD) stuft Nestlé in seinem "Future Readiness Indicator 2025" als eines der zukunftsfähigsten Unternehmen im Lebensmittelsektor ein. Begründet wird dies mit der Fähigkeit, auch in volatilen Marktphasen zu bestehen, sowie mit erhöhten Marketinginvestitionen und einem Strategiewechsel hin zu mehr Berechenbarkeit.

Parallel treibt der Konzern die Forschung voran und prüft intensiv das Potenzial der Präzisionsfermentation zur Herstellung alternativer Proteine. Geschmack, Textur, Nährwert und Nachhaltigkeit stehen dabei im Fokus, ebenso die global unterschiedlichen regulatorischen Rahmenbedingungen.

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