Nel ASA Aktie: Rückschlag im Wasserstoffgeschäft
Vertragsausfall belastet
Der norwegische Wasserstoff-Spezialist Nel ASA muss einen herben Rückschlag hinnehmen: Der Energieversorger Statkraft hat einen wichtigen Elektrolyseur-Auftrag über 40 MW storniert. Der Vertrag, der 2022/23 angekündigt worden war, galt als Prestigeprojekt – doch nun ist er Geschichte.
Hintergrund sind offenbar die schwierigen Marktbedingungen im Wasserstoffsektor. Statkraft erklärte, unter den aktuellen Rahmenbedingungen sei kein wirtschaftlich tragfähiges Geschäftsmodell für das Projekt möglich. Für Nel bedeutet dies nicht nur den Verlust eines Referenzprojekts, sondern auch eine Reduzierung des Auftragsbestands um umgerechnet rund 120 Millionen NOK.
Aktie unter Druck
Die Nachricht traf die Aktie am Freitag spürbar: Im frühen Handel büßte der Titel auf Tradegate rund 0,8 Prozent ein. Damit setzt sich der Abwärtstrend fort – seit dem 52-Wochen-Hoch im Mai 2024 hat die Aktie bereits über 75 Prozent an Wert verloren.
Die jüngsten Quartalszahlen hatten bereits für Ernüchterung gesorgt:
- Umsatzrückgang aufgrund einer Produktionspause am Standort Herøya
- EBITDA im Minus
- Wachstum im PEM-Elektrolysegeschäft konnte die Schwäche im Alkali-Segment nicht ausgleichen
Lichtblick Zukunft?
Trotz der Rückschläge zeigt sich die Unternehmensführung optimistisch. Man rechne mit einer Erholung der Auftragseingänge im Laufe des Jahres 2025. Analysten bleiben jedoch skeptisch – Kepler Cheuvreux senkte jüngst das Kursziel und bestätigte seine Verkaufsempfehlung.
Für Investoren stellt sich die Frage: Handelt es sich bei den aktuellen Problemen um vorübergehende Marktturbulenzen – oder zeigt sich hier eine strukturelle Schwäche im Wasserstoffgeschäft? Die kommenden Monate werden die Richtung weisen.