Die Wasserstoffbranche steht vor einer Zerreißprobe – und Nel ASA spürt die Auswirkungen deutlich. Während der norwegische Spezialist für Elektrolyse-Technologie wichtige Fördergelder einstreicht, sorgt der Rückzug eines Großkunden für Ernüchterung. Kann das Unternehmen die widersprüchlichen Signale aus dem Markt meistern?

Rückschlag durch Statkraft-Ausstieg

Ein herber Dämpfer für Nel ASA: Der norwegische Energiekonzern Statkraft hat grüne Wasserstoffprojekte vorerst auf Eis gelegt – und dabei auch einen lukrativen Vertrag mit Nel gekündigt. Die geplante Lieferung eines 40-MW-Alkali-Elektrolyseurs im Wert von umgerechnet 11 Millionen Euro fällt damit ins Wasser. Statkraft begründete den Schritt mit den aktuell fehlenden wirtschaftlichen Perspektiven für großskalige grüne Wasserstoffprojekte.

Diese Entscheidung unterstreicht die Herausforderungen der Branche. Trotz politischer Förderung und langfristiger Wachstumsprognosen kämpfen viele Projekte noch mit mangelnder Rentabilität. Für Nel bedeutet der Ausstieg nicht nur einen spürbaren Rückgang im Auftragsbestand, sondern wirft auch Fragen zur Nachfragestabilität auf.

Lichtblicke durch Förderung und Militärauftrag

Doch es gibt auch positive Signale:

  • Die EU unterstützt Nels neue Druck-Alkali-Elektrolyse-Technologie mit 135 Millionen Euro. Das Geld fließt in die Industrialisierung der Technologie am Standort Herøya in Norwegen.
  • Der US-Ableger sicherte sich einen 6-Millionen-Dollar-Auftrag von Collins Aerospace für PEM-Elektrolyse-Stacks, die in U-Booten der US Navy zum Einsatz kommen sollen.

Diese Entwicklungen zeigen: Während Großprojekte im Energiesektor stocken, gibt es in Nischenbereichen wie der Militärtechnologie weiterhin stabile Nachfrage. Die EU-Förderung könnte zudem helfen, die neue Drucktechnologie schneller marktreif zu machen – ein potenzieller Game-Changer für die Skalierbarkeit von Wasserstoffproduktion.

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Finanzielle Lage bleibt angespannt

Die jüngsten Quartalszahlen verdeutlichen die Herausforderungen:

  • Der Umsatz brach im Q1 2025 um fast 60% ein
  • Der Verlust pro Aktie verschlechterte sich von -0,01 auf -0,10 NOK

Die Aktie notiert aktuell bei 0,20 Euro – weit entfernt vom 52-Wochen-Hoch von 0,78 Euro. Trotz einer leichten Erholung in den letzten Tagen bleibt die langfristige Performance enttäuschend (-56% in 12 Monaten).

Ausblick: Warten auf die Trendwende

Die widersprüchlichen Signale machen die Bewertung von Nel ASA derzeit zu einer Gratwanderung. Einerseits zeigt das Unternehmen mit innovativen Technologien und diversifizierten Kunden weiterhin Potenzial. Andererseits verdeutlicht der Statkraft-Rückzug, wie fragil die Geschäftsgrundlage im aktuellen Marktumfeld noch ist. Die nächsten Quartalszahlen im Juli könnten entscheidende Hinweise liefern, ob Nel den Weg zurück in die Gewinnzone findet.

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