Die norwegische Nel ASA geriet gestern unter massiven Verkaufsdruck. Der Wasserstoff-Spezialist brach um 5,56% auf 2,14 NOK ein – und das hat wenig mit dem Geschäft zu tun, sondern viel mit einem technischen Problem.

Zwangsverkäufe drücken den Kurs

Der drastische Kursrutsch ist eine direkte Folge der Streichung aus dem Oslo Børs Benchmark Index (OSEBX), die am 22. September wirksam wurde. Index-Fonds und ETFs, die den norwegischen Leitindex nachbilden, müssen ihre Nel-Positionen nun zwangsweise abstoßen.

Diese technischen Verkäufe haben nichts mit der fundamentalen Entwicklung des Unternehmens zu tun. Sie schaffen aber ein künstliches Überangebot an Nel-Aktien und setzen den Kurs massiv unter Druck. Der gestrige Absturz zeigt, welche Macht diese automatisierten Portfolioanpassungen haben.

Wasserstoff-Branche kämpft bereits mit Problemen

Die Index-Streichung trifft Nel zu einem denkbar ungünstigen Zeitpunkt. Die gesamte Wasserstoff-Industrie leidet unter verzögerten Investitionsentscheidungen bei Großprojekten. Nel musste bereits einen Umsatzrückgang verkraften und die Produktion im Werk Herøya zeitweise stoppen.

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Besonders schmerzhaft: Die Streichung aus dem Index reduziert nicht nur die Sichtbarkeit bei institutionellen Anlegern, sondern könnte auch die künftige Liquidität beeinträchtigen.

Wann endet der Ausverkauf?

Sobald die Index-Fonds ihre Portfolioanpassungen abgeschlossen haben, dürfte sich der Verkaufsdruck entspannen. Dann wird sich zeigen, wie Nel fundamental wirklich dasteht.

Der nächste wichtige Termin: Am 29. Oktober präsentiert Nel die Zahlen für das dritte Quartal. Investoren werden genau auf Auftragseingänge, Umsatzentwicklung und den Fortschritt bei strategischen Projekten wie der geplanten Gigawatt-Fabrik in Michigan schauen.

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