Naschpark Wien eröffnet mit XXL-Bäumen
Nach neun Jahren Debatte ist Wiens neuester Park fertig. Die letzten fünf Riesen-Bäume wurden gepflanzt – aus dem ehemaligen Naschmarkt-Parkplatz ist eine 7.000 Quadratmeter große Grünlöase geworden.
Von der Asphaltwüste zum Schattenparadies
Fast 70 Bäume spenden jetzt Schatten dort, wo früher nur heißer Asphalt war. Die über 20 Jahre alten Silberlinden bilden zusammen mit Seidenbäumen, Judasbäumen und Blumen-Eschen ein dichtes Blätterdach. Dazu kommen 50.000 Stauden, Gräser und Büsche, die den Park in ein grünes Paradies verwandeln.
Das 9-Millionen-Euro-Projekt bietet mehr als nur Grün: Hängematten, Picknicktische, zwei Pergolen, Wasserspiele und Spielgeräte für Kinder schaffen konsumfreie Erholungsräume. Ein rosa eingefärbter Radweg trennt auf 200 Metern Fuß- und Radverkehr.
Bürgerwille gegen Markthalle
Der Weg zum Park war steinig. Seit 2013 tobte der Kampf um die Zukunft des Areals. Die Stadt wollte ursprünglich eine große Markthalle errichten – doch die Bürger wehrten sich.
Die Initiative "Freiraum Naschmarkt" sammelte über 21.000 Unterschriften für einen Park. "Das war ein klares Signal", erklärt Planungsstadträtin Ulli Sima (SPÖ). Der Naschpark sei ein gelungener Kompromiss, der von Tag eins an sehr gut angenommen werde.
Ingenieurskunst über der U-Bahn
Die größte Herausforderung lag im Untergrund. Das gesamte Areal thront auf der Überplattung des Wienflusses und teilweise über der U4-Trasse. An manchen Stellen ist die Betondecke nur 70 Zentimeter dick.
Jeder Baumstandort musste einzeln geprüft werden. Stahlbetonplatten und wurzelfeste Folien schützen das darunterliegende Gewölbe. Die U4 erhielt zusätzliche seitliche Stützen, um die Last der Grünanlage zu tragen. Eine technische Meisterleistung, die fast 70 Bäume möglich machte.
Mehr Grün für das Naschmarkt-Viertel
Der Park ist erst der Anfang. Noch im Herbst öffnet der neue "Marktraum" mit begrünter Dachterrasse. 2026 folgt die Umgestaltung des Bauernmarktes, ab 2027 das Flohmarkt-Areal.
Bezirksvorsteher-Stellvertreterin Julia Lessacher nennt die neuen Bäume "natürliche Klimaanlagen" für den dicht bebauten sechsten Bezirk. Der Naschpark zeigt: Auch aus versiegelten Hitzeinseln können grüne Oasen entstehen.








