Nächster Paukenschlag im ÖSV: Jacqueline Seifriedsberger beendet Karriere

Ein weiteres Urgestein des österreichischen Skisprungsports sagt Lebewohl. Jacqueline Seifriedsberger beendet nach 13 Weltcup-Saisonen überraschend ihre Karriere. Die 34-Jährige zieht noch vor der anstehenden Olympiasaison den Schlussstrich – eine Entscheidung, die nicht leichtgefallen ist.
"Alles hat seine Zeit", erklärt die Oberösterreicherin. "In den letzten Jahren hat es mich extrem viel Überwindung gekostet, weit zu springen und sauber zu landen." Die zunehmenden Herausforderungen des Sports und der fehlende Mut an der Schanze hätten sie zu diesem Schritt bewogen.
Der schwere Abschied von der großen Leidenschaft
Die Entscheidung reifte über Wochen in ihr. Während der Vorbereitung auf die Olympiasaison merkte Seifriedsberger, dass sie nicht mehr die volle Leistung bringen konnte. "Wenn Mut und Vertrauen an der Schanze fehlen, dann ist man auch nicht erfolgreich", so die ehrliche Bilanz der Sportlerin.
Die Ereignisse des vergangenen Wochenendes bestätigten sie in ihrem Entschluss. Damit beendet eine der prägendsten Figuren des österreichischen Frauenskispringens ihre Laufbahn.
Eine Pionierin verabschiedet sich
Seifriedsberger war von Anfang an dabei. Sie erlebte nicht nur die Geburtsstunde des Frauen-Skisprung-Weltcups 2011/2012 mit, sondern auch die erste Teilnahme der Skispringerinnen bei Nordischen Skiweltmeisterschaften 2009.
Ihre Bilanz kann sich sehen lassen:
- 228 Weltcupstarts
- 3 Weltcupsiege
- 7 WM-Medaillen
- Zweimalige Qualifikation für das Skifliegen in Vikersund
"Die vergangenen Jahre waren voller wertvoller Erfahrungen", resümiert die 34-Jährige. "Sport war und ist ein wichtiger Bestandteil meines Lebens."
"Sie wird uns fehlen"
Die Reaktionen aus dem Team zeigen, welche Lücke Seifriedsberger hinterlässt. Florian Liegl, Sportlicher Leiter Skisprung, erinnert sich: "Jacqueline war maßgeblich an der Entwicklung des Damenskisprungs in Österreich beteiligt."
Thomas Diethart, ÖSV-Frauen-Cheftrainer, fügt an: "Sie hatte eine wichtige Rolle – sowohl auf sportlicher als auch auf persönlicher Ebene. Sie wird uns fehlen."
Was kommt jetzt für die Ausnahmesportlerin? Sie möchte sich auch in Zukunft mit Bewegung und Sport auseinandersetzen und freut sich auf "alle Herausforderungen fernab der Skisprungschanzen". Eine Ära geht zu Ende – doch das Kapitel Jacqueline Seifriedsberger ist noch nicht ganz geschlossen.