Nach tödlichem Sturz: Ex-Rennläufer erhebt schwere Vorwürfe gegen Sicherheitsstandards

Die Skiwelt trauert um Matteo Franzoso. Italiens Speed-Hoffnung ist nach einem schweren Trainingssturz in Santiago verstorben. Der 25-Jährige durchbrach mit hohem Tempo ein B-Netz und kollidierte Kopf voran mit einem holzigen Schneefangzaun.
Eine Ärztin des Schweizer Teams leistete sofort Erste Hilfe. "Ohne sie wäre Matteo mit ziemlicher Sicherheit bereits auf der Unfallstelle verstorben", berichtet ein Streckenposten. Doch alle Bemühungen konnten den jungen Athleten nicht retten.
"Im Skisport scheint man nichts daraus zu lernen"
Der Unfallhergang sorgt bei Ex-Skirennläufer Alan Perathoner für Entsetzen. Der Südtiroler kannte Franzoso besonders gut und übt scharfe Kritik: "Es darf einfach nicht passieren, dass eine Streckenabsperrung derart wenig Widerstand leistet."
Perathoner, selbst Vater eines Junioren-Weltmeisters, fordert Konsequenzen: "In der Formel 1 und der MotoGP hat man aus tödlichen Unfällen die richtigen Schlüsse gezogen. Aber im Skisport scheint man nichts daraus zu lernen."
Dramatische Bilanz: Drei Todesfälle binnen zehn Monaten
Die Zahlen sind erschütternd: Der italienische Ski-Verband verlor innerhalb kürzester Zeit drei Nachwuchshoffnungen. Neben Franzoso starben der 18-jährige Marco Degli Uomini und die 19-jährige Matilde Lorenzi.
"Wir haben deutlich mehr Todesfälle als im Motorsport", stellt Perathoner fest. Seine Forderung ist klar: Es muss dringend an den Sicherheitsstandards für Skirennläufer gearbeitet werden.
Trainingslager unter Schock
Nach dem tragischen Unglück wurde den Athleten freigestellt, ob sie das Trainingslager fortsetzen wollen. Die Entscheidung fiel den meisten schwer - nur zwei Rennfahrer blieben in Chile.
Die Frage bleibt: Wann zieht der Skisport endlich Konsequenzen aus diesen tragischen Vorfällen? Die Sicherheit der Athleten muss oberste Priorität haben - bevor weitere junge Talente ihr Leben verlieren.