Das Experiment ist gescheitert: Weltmeister Kevin Großkreutz muss nach nur sieben Spielen seinen Trainerposten beim SV Wacker Obercastrop räumen. Der Sechstligist reagiert damit auf den katastrophalen Saisonstart mit nur zwei Punkten aus den ersten sieben Partien.

Gemeinsam mit seinem Co-Trainer Jimmy Thimm wurde der 36-Jährige von seinen Aufgaben entbunden. Eine überraschende Wende für den ehemaligen Nationalspieler, der erst im Sommer zum Cheftrainer aufgestiegen war.

Einvernehmliche Trennung nach sportlicher Analyse

"Nach einer sportlichen Analyse sind beide Seiten zu dem Entschluss gekommen, das bestehende Vertragsverhältnis einvernehmlich aufzulösen", teilte der Verein aus der Westfalenliga Staffel 2 mit. Der Klub betonte, dass solche Entscheidungen "niemals leichtfertig getroffen werden".

Doch die Zahlen sprechen eine klare Sprache: Zwei Punkte aus sieben Spielen sind einfach zu wenig, um in der Sechstliga-Konkurrenz zu bestehen. Das Trainer-Duo Großkreutz/Thimm fand keine Antwort auf die sportliche Talfahrt.

Von der Weltspitze in die Sechstliga

Die Karriere von Kevin Großkreutz kannte zuvor nur eine Richtung: nach oben. Bei Borussia Dortmund wurde er zweimal deutscher Meister und erreichte 2013 das Champions-League-Finale. Der absolute Höhepunkt folgte 2014: Der Gewinn der Weltmeisterschaft in Brasilien mit der deutschen Nationalmannschaft.

Insgesamt bestritt Großkreutz sechs Länderspiele für den DFB. Nach Stationen bei Galatasaray Istanbul und Stuttgarter Kickers kehrte er 2018 nach Dortmund zurück, bevor er 2020 seine aktive Karriere beendete.

Was kommt jetzt für Großkreutz?

Die Frage drängt sich auf: War dieser frühe Rückschlag nur ein kleines Hindernis auf dem Weg zur Trainerkarriere? Oder muss der Weltmeister seine Ambitionen an der Seitenlinie komplett überdenken?

Immerhin hatte Großkreutz bereits im vergangenen Jahr als Co-Trainer bei Wacker Obercastrop Erfahrungen gesammelt. Doch der Schritt zum Cheftrainer erwies sich als zu groß – zumindest in dieser Konstellation.

Für den SV Wacker Obercastrop beginnt nun die Suche nach einem neuen Trainerteam. Die Mission lautet: den Absturz in der Westfalenliga stoppen und möglichst schnell die Wende einleiten. Eine Herausforderung, der sich Kevin Großkreutz nicht mehr stellen wird.