Vor gut vier Jahren löste der Tod der Fußball-Legende Diego Maradona weltweit Trauer und Erschütterung aus. Ab Dienstag stehen in San Isidro, einem Vorort der argentinischen Hauptstadt Buenos Aires, sieben Menschen vor Gericht, die sich in Maradonas letzten Tagen um dessen Pflege und medizinische Versorgung gekümmert hatten. In dem Verfahren sollen rund 120 Zeugen befragt werden, darunter Angehörige, Freunde und frühere Ärzte des Ex-Fußballers sowie Gutachter. Das Verfahren soll etwa vier Monate dauern, den sieben Angeklagten drohen bei einer Verurteilung Haftstrafen zwischen acht und 25 Jahren. Diego Armando Maradona starb am 25. November 2020 im Alter von 60 Jahren wenige Wochen nach einer Hirn-OP wegen eines Blutgerinnsels. Schon vor dem Eingriff hatte Maradonas Gesundheitszustand Anlass zur Sorge gegeben. Er hatte jahrzehntelang mit Alkohol- und Kokainsucht und deren Folgen zu kämpfen. Der Ex-Fußballer starb allein in seinem Krankenbett in einem Haus, das in einem exklusiven Viertel von Buenos Aires angemietet worden war. Dorthin war Maradona zwei Wochen nach seiner Hirn-OP gebracht worden, um sich von dem Eingriff zu erholen. Lungenödem als Todesursache Als Todesursache wurde ein schweres Lungenödem als Folge einer "sich erneut verschärfenden chronischen Herzinsuffizienz" festgestellt. Zuvor hatte der Nachtpfleger nach eigenen Angaben einige "Warnsignale" bei seinem prominenten Patienten beobachtet. Er sei aber angewiesen worden, Maradona "nicht aufzuwecken", so dass dieser erst am nächsten Morgen tot in seinem Bett gefunden wurde. Maradonas Tod inmitten der Corona-Pandemie löste in Argentinien und bei Fußball-Fans in aller Welt Trauer aus. Als sein Leichnam im argentinischen Präsidentenpalast aufgebahrt wurde, standen zehntausende Menschen Schlange, um persönlich Abschied zu nehmen.