Nach Jotas Tod: Bestürzung in der Fußballwelt
Der Tod von Diogo Jota und seinem Bruder André Silva sorgt für Trauer in der Fußballwelt.
Die Brüder verunglückten bei einem Autounfall in der spanischen Provinz Zamora.
Liverpool-Trainer Arne Slot lobte Jota als außergewöhnlichen Menschen. "Er war mit allen befreundet. Jemand, der dafür sorgte, dass sich andere gut fühlten, nur weil er mit ihnen zusammen war", erklärte der Niederländer in einer Stellungnahme auf der Klub-Website.
Jota habe nie nach Beliebtheit gestrebt, sie aber trotzdem gefunden. Er habe harte Arbeit, Willen, Engagement, großartige Qualität und Tore in seiner Karriere vereint. "Die Essenz dessen, was einen Liverpool-Spieler ausmachen sollte", meinte Slot.
Bestürzung in der Fußballwelt
Die Sportkollegen waren von der Todesnachricht ebenso bestürzt. "Das macht keinen Sinn", schrieb Cristiano Ronaldo bei Instagram. "Wir waren gerade erst zusammen bei der Nationalmannschaft, du hattest gerade erst geheiratet." Ronaldo wünschte Jotas Witwe und den drei Kindern "alle Kraft der Welt", wie er in dem sozialen Netzwerk weiter ausführte:
"Ich weiß, dass du immer bei ihnen sein wirst. Ruht in Frieden, Diogo und André. Wir werden euch alle vermissen."
Jota war der Prototyp eines modernen, pressingorientierten Stürmers. Jürgen Klopp hatte ihn 2020 zu Liverpool geholt. "Diogo war nicht nur ein fantastischer Spieler, sondern auch ein großartiger Freund, ein liebender und fürsorglicher Ehemann und Vater", erklärte der mittlerweile als Head of Global Soccer bei Red Bull tätige Klopp. "Das ist ein Moment, in dem ich kämpfen muss. Es muss einen größeren Sinn geben, aber ich sehe ihn nicht."
Portugals Premierminister Luis Montenegro kondolierte und sprach von einem traurigen Tag für den Sport: "Die Nachricht vom Tod von Diogo Jota, einem Sportler, der dem Namen Portugals große Ehre gemacht hat, und seines Bruders ist unerwartet und tragisch."
Auch der britische Thronfolger Prinz William, Chef des englischen Fußballverbandes FA, zeigte sich "tieftraurig" vom Tod Jotas und seines Bruders. "Unsere Gedanken sind bei seiner Familie, seinen Freunden und allen, die ihn kannten."
Schweigeminuten bei Frauen-EM und Club-WM
Die UEFA kündigte für Donnerstag und Freitag bei der Frauen-EM Schweigeminuten an. Vor dem Gruppenspiel zwischen Belgien und Italien in Sion versammelten sich Spielerinnen beider Teams nach den Hymnen am Mittelkreis und hielten wie die Zuschauer inne. Dasselbe ist für die folgende Partie der Portugiesinnen gegen Spanien in Bern geplant.
"Er war einer von uns", schrieb Portugals Stürmerin Jessica Silva auf Instagram. "Er war einer, der keinen Lärm machen musste, um auf sich aufmerksam zu machen."
Auch bei der Klub-WM in den USA, bei der Liverpool nicht vertreten war, wird den Jotas gedacht. Laut FIFA-Angaben gibt es bei allen vier Viertelfinal-Partien am Freitag und Samstag Schweigeminuten.
FIFA-Präsident Gianni Infantino äußerte sich mit Bestürzung. "Im Alter von nur 28 Jahren hatte Diogo Jota eine fantastische Karriere hinter sich und noch viele großartige Jahre vor sich", sagte der Weltverbandschef. Wie sein Bruder Andre werde er von der weltweiten Fußballgemeinschaft "schmerzlich vermisst werden".
"Zwei Champions verloren"
Der portugiesische Fußballverband gab sich auf X zutiefst erschüttert vom Tod der beiden Brüder. "Wir haben zwei Champions verloren."
Diogo Jota sei nicht nur ein fantastischer Spieler gewesen, "sondern auch ein außergewöhnlicher Mensch, der von all seinen Mit- und Gegenspielern respektiert wurde, der eine ansteckende Freude ausstrahlte und ein Bezugspunkt in seiner Gemeinschaft war".
Jotas Nationalteam-Kollege Ruben Neves schrieb auf Instagram: "Sie sagen, wir verlieren Menschen nur, wenn wir sie vergessen. Ich werde dich nie vergessen!"