Die Olympia-Träume der Ski-Stars Federica Brignone schweben in Gefahr. Die zweifache Weltmeisterin und amtierende Gesamtweltcupsiegerin kämpft gegen die Uhr – und gegen die Folgen eines schweren Doppelbeinbruchs. Ob Italiens große Medaillenhoffnung bei den Heimspielen 2026 in Mailand und Cortina d'Ampezzo an den Start gehen kann, ist völlig offen.

"Manche Leute haben zwei Jahre gebraucht, um sich von einer ähnlichen Verletzung zu erholen", verrät die 35-Jährige in einem emotionalen Interview. Eine ernüchternde Aussicht für die Sportlerin, die erst 2025 ihren zweiten Gesamtweltcup gewann. Ihr Comeback? Ungewiss.

Monatelanger Kampf im Reha-Zentrum

Der schwere Sturz bei den nationalen Meisterschaften im April wirft einen langen Schatten. Brignone verbrachte Monate in der JMedical-Klinik von Juventus Turin. Doch die größten Herausforderungen lauerten im Alltag: "Ich konnte nicht gut gehen, keine Treppen steigen, mein Knie war geschwollen." Selbst simples Duschen wurde zur Hürde.

Hilfe fand sie bei einer Leidensgenossin: Nina Ortlieb, die selbst nach einem Beinbruch comebackt. "Nina war sehr hilfsbereit und gab mir Tipps für den Alltag", so Brignone. Eine ungewöhnliche Allianz im harten Skisport.

"Ich liebe Herausforderungen – und diese kann ich nicht scheuen"

Trotz Rückschlägen bleibt die Milanerin kämpferisch. "Es gab Momente, in denen ich mich stark, reaktionsfähig und positiv fühlte." Ihr Motto: Weiterkämpfen. "Ich arbeite wie verrückt, um dabei zu sein."

Die Riesentorlauf-Weltmeisterin von Saalbach denkt nicht ans Aufgeben. Doch die Uhr tickt unerbittlich auf die Olympischen Spiele zu. Wird Italiens Ski-Queen rechtzeitig zurückkehren? Die Antwort liegt buchstäblich in ihren Beinen.