Der Rückversicherungsriese aus München legt Zahlen vor, die selbst optimistische Analysten überraschen. Das dritte Quartal 2025 wird zum Ausnahmeperiode – mit einem Gewinn, der sich schlicht verdoppelt hat. Doch was steckt hinter diesem spektakulären Sprung? Und kann das Unternehmen dieses Tempo halten?

Großschäden? Fehlanzeige!

Hier liegt der Schlüssel zum Erfolg: Münchener Rück profitiert von einem außergewöhnlich ruhigen Schadenumfeld. Die Zahlen sprechen eine deutliche Sprache:

  • Nettogewinn Q3: 1,997 Milliarden Euro (Vorjahr: 907 Millionen Euro)
  • Kombinierte Schaden-Kosten-Quote: Absturz auf 62,7 Prozent (Vorjahr: 89,5 Prozent)
  • Großschadenaufwand: Dramatischer Rückgang auf nur 118 Millionen Euro (Vorjahr: 1,336 Milliarden Euro)

Diese kombinierte Quote ist bemerkenswert niedrig – jeder Wert unter 100 Prozent bedeutet profitables Geschäft. Der Anteil der Großschäden am Nettoversicherungsergebnis schrumpfte von 27,8 auf gerade einmal 2,9 Prozent. Eine Quote, die deutlich unter den erwarteten 17 Prozent liegt.

Was bedeutet das konkret? Keine verheerenden Naturkatastrophen, keine kostspieligen Industrieunfälle, keine teuren Haftpflichtfälle. Die Schadenfreiheit beschert dem Konzern einen regelrechten Gewinnschub.

6-Milliarden-Ziel fest im Blick

CFO Christoph Jurecka zeigt sich zuversichtlich: Nach neun Monaten steht bereits ein Gewinn von 5,176 Milliarden Euro in den Büchern – ein Plus von 12 Prozent. Das Jahresziel von 6 Milliarden Euro scheint greifbar nah.

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Allerdings justierte der Konzern die Umsatzprognose leicht nach unten. Währungseffekte und Erneuerungsauswirkungen führen zu angepassten Erwartungen:

  • Rückversicherungssparte: 39 Milliarden Euro (statt 40 Milliarden Euro)
  • Gesamtkonzern: 61 Milliarden Euro (statt 62 Milliarden Euro)

Ein kosmetischer Abzug, der die Kernaussage nicht trübt: Das Gewinnziel bleibt unangetastet.

Diversifikation als Trumpfkarte

Während die Schaden-Rückversicherung glänzt, zeigt sich die Stärke der breiten Aufstellung. Die ERGO-Sparte steuerte 304 Millionen Euro zum Quartalsergebnis bei – mehr als doppelt so viel wie im Vorjahr. Rund 50 Millionen Euro davon stammen allerdings aus Einmaleffekten, darunter die komplette Übernahme des US-Versicherers NEXT Insurance.

Auch das Global Specialty Insurance-Segment verbesserte seine kombinierte Quote deutlich auf 82,8 Prozent (Vorjahr: 92,6 Prozent). Der Großschadenaufwand schmolz auf 59 Millionen Euro zusammen.

Das Investmentergebnis kletterte auf 2,385 Milliarden Euro bei einer laufenden Rendite von 3,6 Prozent. Die Kapitalausstattung bleibt mit einer Solvabilitätsquote von 293 Prozent mehr als komfortabel – weit über dem Zielkorridor von 175 bis 220 Prozent.

Die Kehrseite der Medaille

So beeindruckend die Zahlen wirken – eine Frage bleibt: Sind das neue Normalität oder ein Ausnahmequartal? Die außergewöhnlich niedrigen Großschäden dürften kaum dauerhaft auf diesem Niveau verharren. Naturkatastrophen, Cyberangriffe oder industrielle Haftpflichtfälle kehren früher oder später zurück.

Die Münchener Rück Aktie notiert aktuell bei 547 Euro und damit rund 10 Prozent unter ihrem 52-Wochen-Hoch. Die Bewertung spiegelt offenbar die Skepsis wider, ob sich die Traumquote fortschreiben lässt. Doch die breite Diversifikation und solide Kapitalausstattung bieten Rückhalt – selbst wenn die Schadenlast wieder steigt.

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