MTU Aero Engines überzeugt mit robusten Ergebnissen, doch Wechselkurse und mögliche US-Zölle belasten die Prognose. Wie geht der Triebwerkshersteller mit den Herausforderungen um?

Kann der Triebwerkshersteller seine starke Performance trotz Währungsturbulenzen und Zollrisiken fortsetzen? MTU Aero Engines überraschte mit robusten Quartalszahlen – doch gleichzeitig drücken zwei unkontrollierbare Faktoren auf die Prognose. Während der Free Cashflow von 150 Millionen Euro die operative Stärke beweist, zwingen Wechselkurse und mögliche US-Zölle das Unternehmen in die Defensive.

Überraschend starkes Quartal trotz schwierigem Umfeld

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Das erste Quartal 2025 entwickelte sich besser als erwartet:

  • Umsatz: 2,092 Mrd. Euro (davon 1,521 Mrd. Euro im lukrativen MRO-Geschäft)
  • Bereinigter Gewinn: 300 Mio. Euro
  • EBIT-Marge: 14,3% – ein solides Ergebnis in der zyklischen Luftfahrtbranche

Besonders beeindruckend: Der Free Cashflow von 150 Millionen Euro zeigt, dass MTU liquide bleibt, während viele Wettbewerber mit Engpässen kämpfen. Doch diese positive Nachricht wird von zwei dunklen Wolken überschattet.

Währungsturbulenzen zwingen zu Prognosekorrektur

Die aktuelle Euro-Stärke wird zum Problem: MTU musste die Jahresumsatzprognose in Euro von 8,7-8,9 auf 8,3-8,5 Milliarden Euro senken – ein herber Schlag für die Kommunikation nach außen. Der Grund?

  • Neuer Wechselkursannahme: 1,10 USD/EUR statt bisher 1,05
  • US-Umsätze in Euro gerechnet entsprechend geringer
  • Ironie des Schicksals: Die eigentliche Geschäftsperformance in Dollar bleibt unverändert gut

Für Anleger bedeutet das: Die weitere Entwicklung hängt nun stärker als gewöhnlich von der Fed- und EZB-Politik ab – Faktoren, die das Management nicht kontrollieren kann.

Zollkonflikt als Damoklesschwert

Während die Währungseffekte bereits eingepreist sind, lauert ein weiteres Risiko:

"Im schlimmsten Fall drohen uns Zusatzkosten im zweistelligen Millionenbereich", warnt das Unternehmen. Hintergrund sind die 20% US-Zölle auf EU-Importe – ein Relikt aus vergangenen Handelsstreits. MTU prüft zwar Gegenmaßnahmen, doch die Unsicherheit bleibt.

Kritische Frage: Warum ist dieses Risiko nicht in der Prognose enthalten? Die Antwort zeigt das Dilemma: Bei politischen Entscheidungen will sich niemand festlegen.

Langfristige Strategie vs. kurzfristige Störfeuer

Trotz der Herausforderungen setzt MTU auf klare Wachstumshebel:

  • Ausbau der MRO-Kapazitäten in Nordamerika (direkte Nähe zu wichtigen Kunden)
  • Erweiterung des Service-Portfolios um LEAP- und GEnx-Triebwerke
  • Vertiefung der Partnerschaften im GTF-Programm

Die Aktie zeigt sich widerstandsfähig: Mit einem Kurs von 304,70 Euro liegt sie knapp über dem 200-Tage-Durchschnitt (301,84 Euro) – ein technisch wichtiges Signal. Doch der RSI von 79,8 deutet auf überhitzte Kurse hin.

Fazit: MTU beweist operatives Geschick in stürmischen Zeiten. Ob die Aktie jedoch weiter steigen kann, hängt nun stärker von Währungspolitik und Diplomatie ab als von der eigentlichen Geschäftsperformance. Ein ungewöhnliches Dilemma für einen Technologieführer.

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