Die Formel schien jahrelang zu funktionieren: Breit gestreut in über 1.300 Unternehmen aus 23 entwickelten Ländern investieren und dabei vom weltweiten Wachstum profitieren. Doch ausgerechnet der iShares Core MSCI World UCITS ETF (SWDA), ein Flaggschiff für globale Diversifikation, steht vor einem paradoxen Problem. Statt echter Streuung dominieren wenige US-Tech-Giganten das Portfolio - und machen aus dem vermeintlich sicheren Weltportfolio ein konzentriertes Technologie-Investment. Droht hier eine gefährliche Schieflage?

Wenn Diversifikation zur Illusion wird

Was als breite Risikostreuung beworben wird, entpuppt sich bei genauerer Betrachtung als hochkonzentrierte Wette auf amerikanische Technologiewerte. Die Top-10-Positionen des ETFs erzählen eine klare Geschichte: US-Konzerne wie Apple, Microsoft und die anderen "Magnificent Seven" bestimmen maßgeblich die Performance des vermeintlich diversifizierten Weltportfolios.

Diese Entwicklung ist kein Zufall, sondern Resultat der kapitalisierungsgewichteten Indexkonstruktion. Je höher die Marktbewertung eines Unternehmens, desto größer sein Einfluss im Index. Das führt dazu, dass wenige Mega-Konzerne das Schicksal von über 1.300 Unternehmen überschatten.

Zentralbanken als Spielverderber

Besonders brisant wird die Situation durch die aktuellen geldpolitischen Unsicherheiten. Zentralbankentscheidungen wirken sich überproportional auf die hochbewerteten Tech-Giganten aus, die das Portfolio dominieren. Steigende Zinsen treffen wachstumsorientierte Technologieunternehmen härter als traditionelle Value-Aktien - ein Risiko, das Anleger beim Kauf eines "Welt-ETFs" möglicherweise nicht auf dem Radar hatten.

Die jüngsten Quartalszahlen der großen Technologiekonzerne werden damit zu Schlüsselereignissen für den gesamten ETF. Eine Enttäuschung bei Apple oder Microsoft kann die Performance des vermeintlich breit aufgestellten Portfolios massiv beeinträchtigen.

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Kernproblem: USA-Lastigkeit

Der ETF spiegelt die Dominanz der US-Märkte wider, doch diese Konzentration birgt Risiken. Geopolitische Spannungen, Handelskonflikte oder eine Abschwächung der amerikanischen Wirtschaft würden den ETF überproportional treffen. Die ursprüngliche Idee der globalen Diversifikation verkehrt sich ins Gegenteil: Statt Risiken zu streuen, werden sie auf wenige, überbewertete Positionen konzentriert.

Für Anleger stellt sich die grundsätzliche Frage: Ist ein ETF, der als "Weltportfolio" vermarktet wird, aber faktisch eine US-Tech-Wette darstellt, noch zeitgemäß? Die Antwort könnte darüber entscheiden, ob der MSCI World ETF seine Rolle als Portfoliobaustein behalten kann oder ob Investoren nach echten Alternativen suchen müssen.

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