Wenn am Sonntag die Motoren in Monza aufheulen, schwingt mehr mit als nur der Kampf um WM-Punkte. Genau vor 50 Jahren, am 7. September 1975, schrieb hier eine Legende Geschichte: Niki Lauda sicherte sich im Ferrari 312 T seinen ersten Weltmeistertitel. Ein dritter Platz reichte dem Österreicher damals für den Triumph – ihm fehlte nur noch ein halber Punkt.

Was folgte, war der Start einer einzigartigen Karriere. Lauda krönte seine sensationelle Saison mit einem Sieg beim Saisonfinale in Watkins Glen. Zuvor hatte er bereits in Monaco, Zolder, Anderstorp und Le Castellet gesiegt. Am Ende lag er 19,5 Punkte vor dem Brasilianer Emerson Fittipaldi im McLaren.

Das Vermächtnis einer Rennsport-Legende

Laudas Monza-Erfolg 1975 war nur der Anfang. Zwei weitere Weltmeistertitel sollten folgen: 1977 erneut mit Ferrari und 1984 im McLaren. Doch was macht die Faszination dieses Ausnahmepiloten bis heute aus?

Zum 50-Jahr-Jubiläum gibt es nun intime Einblicke. Laudas ältester Sohn Lukas sprach exklusiv mit der Mailänder Tageszeitung "Corriere della Sera" über das Erbe seines Vaters. Verblüffend: Zu Hause sprach der dreifache Weltmeister nie über seine Formel-1-Rennen.

Der Mensch hinter dem Helden

Wie vereinbart man die öffentliche Persona mit dem privaten Familienmenschen? Lukas Lauda gewährt seltene Einblicke in das Leben jenseits der Rennstrecke. Eine Frage drängt sich auf: War der eiserne Willen, der Lauda auf der Strecke auszeichnete, auch im Privatleben spürbar?

Die Formel 1 von heute ehrt unterdessen ihren großen Champion. Während Oscar Piastri und die aktuellen Stars um Millisekunden kämpfen, bleibt Laudas Vermächtnis allgegenwärtig. Seine Präzision, seine Leidenschaft und sein comeback nach dem schrecklichen Nürburgring-Unfall 1976 sind längst Teil der Sportgeschichte.

Monza wird am Sonntag nicht nur Schauplatz eines packenden Rennens sein. Der Tempel des Motorsports wird auch zur Bühne der Erinnerung – an einen Mann, der den Sport für immer veränderte.