Die britische Regierung und die größten Mobilfunknetzbetreiber des Landes haben am 5. November 2025 einen historischen Pakt gegen Betrugsanrufe geschlossen. Das zentrale Versprechen: Innerhalb eines Jahres soll die sogenannte "Spoofing"-Technik eliminiert werden – jene perfide Methode, mit der Kriminelle vertrauenswürdige Rufnummern von Banken oder Behörden vortäuschen.

Die Dringlichkeit der Maßnahme wird durch eine erschreckende Zahl unterstrichen: Betrug macht inzwischen die Hälfte aller Straftaten im Vereinigten Königreich aus. Jeder vierte britische Erwachsene wird mehrfach pro Woche mit Betrugsversuchen konfrontiert, wie eine aktuelle Studie der Global Anti-Scam Alliance belegt.

Technologie-Offensive gegen internationale Betrüger

Die neue Telekommunikationscharta vereint die Branchenschwergewichte BT EE, Virgin Media O2, Vodafone, Three, Tesco Mobile, Talk Talk und Sky zu einer gemeinsamen Front. Bei der Unterzeichnungszeremonie im legendären BT Tower verpflichteten sich die Unternehmen zu umfassenden technologischen Aufrüstungen.

Das Kernstück der Initiative: Eine neue Technologie wird ausländische Call-Center daran hindern, britische Telefonnummern vorzutäuschen. Künftig wird für Verbraucher sofort erkennbar sein, wenn ein Anruf aus dem Ausland stammt. Eine kluge Strategie, denn Regierungsdaten zeigen, dass drei Viertel aller Mobilfunknutzer unbekannte internationale Nummern ohnehin nicht abnehmen.

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KI und Datenaustausch als Waffen gegen Kriminelle

Doch die Netzbetreiber setzen nicht nur auf Transparenz. Fortschrittliche Anrufverfolgungstechnologie soll der Polizei ermöglichen, kriminelle Netzwerke bis zu ihrer Quelle zurückzuverfolgen. Künstliche Intelligenz wird verdächtige Anrufe und Textnachrichten bereits blockieren, bevor sie das Smartphone des Empfängers erreichen.

"Gefälschte Anrufe ermöglichen es Betrügern, die Öffentlichkeit mit falschen Identitäten und Versprechungen zu täuschen", erklärte Betrugsbekämpfungsminister Lord Hanson. "Mit der massiven Aufrüstung unseres Mobilfunknetzes werden wir den Kriminellen ihre wichtigste Waffe entreißen."

Die Zahlen belegen den Ernst der Lage: Zwischen November 2024 und Februar 2025 erhielt die Hälfte aller britischen Mobilfunknutzer verdächtige Nachrichten. Im Jahr bis April 2025 meldeten Verbraucher geschätzte 100 Millionen verdächtige Mitteilungen über den speziellen Warndienst 7726.

Erfolge trotz wachsender Bedrohung

Die Netzbetreiber können bereits beachtliche Abwehrerfolge vorweisen. Virgin Media O2 blockierte über eine Milliarde Betrugs-SMS und markiert mittels KI monatlich 50 Millionen verdächtige Anrufe. Vodafone und Three stoppen täglich Millionen betrügerischer Nachrichten.

Dennoch steigt der finanzielle Schaden: Die TSB Bank verzeichnete zwischen Januar und September 2025 einen Anstieg von Warenbetrug um elf Prozent. Diese Masche macht inzwischen 63 Prozent aller gemeldeten Überweisungsbetrugsfälle bei dem Geldinstitut aus.

Transparenz als Schlüssel zum Erfolg

Das neue System setzt auf einen simplen, aber wirkungsvollen Mechanismus: Wenn 96 Prozent der Mobilfunknutzer ihre Entscheidung, einen Anruf anzunehmen, von der angezeigten Nummer abhängig machen, wird die Verschleierung der wahren Herkunft zur entscheidenden Hürde für Betrüger.

Die Initiative baut auf früheren Maßnahmen auf. Bereits im Januar 2025 hatte die Regulierungsbehörde Ofcom Anbieter verpflichtet, Anrufe aus dem Ausland zu blockieren, die fälschlicherweise britische Festnetznummern vortäuschen. Die neue Charta schließt nun die Lücke bei Mobilfunknummern.

Kampf gegen sich wandelnde Bedrohung

Ob die ehrgeizige Jahresfrist eingehalten werden kann, bleibt abzuwarten. Klar ist: Die Betrüger werden nicht tatenlos zusehen. Während die Netze ihre Verteidigungslinien verstärken, werden Kriminelle nach neuen Angriffsmethoden suchen.

Brian Webb, Vorsitzender der Communications Crime Strategy Group, sieht die Telekommunikationsindustrie dennoch gerüstet: "Wir werden den vertrauensvollen Datenaustausch ausweiten und die Anrufsicherheit deutlich erhöhen." Die Regierung kündigte bereits weitere Maßnahmen gegen Betrug für Ende November an – diesmal mit Fokus auf digitale Plattformen und Banken.

Der Erfolg dieser koordinierten Offensive wird darüber entscheiden, ob das Vereinigte Königreich tatsächlich zum schwierigsten Pflaster für Betrüger weltweit werden kann.

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