Ein Zahlenwerk, das eigentlich Jubelstürme auslösen sollte: Mitsubishi Heavy Industries (MHI) hat für das abgelaufene Geschäftsjahr, das am 31. März endete, neue Höchststände bei Auftragseingang, Umsatz, operativem Gewinn und freiem Cashflow gemeldet. Doch anstatt die Korken knallen zu lassen, schickten Anleger die Aktie auf Talfahrt – ein Minus von 5,6 Prozent stand am Ende des Handelstages zu Buche, und das bei einem insgesamt freundlichen Marktumfeld in Tokio. Wie passt das zusammen?

Glanz und Gloria in den Büchern

Werfen wir zunächst einen Blick auf die beeindruckenden Fakten: Der Auftragseingang kletterte um 5,8 Prozent auf den Rekordwert von 7.071,2 Milliarden Yen. Der Umsatz legte um 7,9 Prozent auf 5.027,1 Milliarden Yen zu. Noch erfreulicher entwickelte sich der operative Gewinn, der um satte 35,6 Prozent auf 383,1 Milliarden Yen anstieg, was einer verbesserten Marge von 7,6 Prozent entspricht. Auch der den Aktionären zurechenbare Nettogewinn stieg um 10,6 Prozent auf 245,4 Milliarden Yen. Kurzum: Die Zahlen lesen sich wie aus dem Lehrbuch.

Besonders die Energiesparte brillierte. Hier sorgte die anhaltend starke Nachfrage nach Gasturbinenkraftwerken (GTCC), vor allem aus Amerika, und im Bereich Aero Engines für einen deutlichen Anstieg der Bestellungen. Auch der Umsatz in diesem Segment profitierte von der Abarbeitung des hohen Auftragsbestands. Ein ähnliches Bild zeigte sich in der Sparte Anlagen und Infrastruktur (P&I), wo vor allem das Geschäft mit Metallbearbeitungsmaschinen und Maschinensystemen florierte. Auch der Bereich Verteidigung und Raumfahrt (ADS) konnte sowohl beim Auftragseingang als auch beim Umsatz und Ergebnis kräftig zulegen.

Die Schattenseiten des Erfolgs?

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Doch wo Licht ist, ist bekanntlich oft auch Schatten. Der Dämpfer für die Aktie könnte mehrere Ursachen haben. Zum einen scheint die Sparte Logistik, Thermische und Antriebssysteme (LT&D) das Sorgenkind im Konzern zu sein. Hier sank der Umsatz, und das Ergebnis brach sogar deutlich ein. Als Gründe werden geringere Verkaufszahlen bei Logistiksystemen und zusätzliche Kosten durch Lieferkettenstörungen bei Turboladern genannt. Ein Segment, das nicht rundläuft, kann die Stimmung durchaus trüben.

Zudem gab die Unternehmensführung zu bedenken, dass die Prognose für das laufende Geschäftsjahr 2025/26 (das am 31. März 2026 endet) die potenziellen Auswirkungen der jüngsten globalen wirtschaftlichen Unsicherheiten, einschließlich möglicher Zölle, noch nicht widerspiegelt. Solche Vorbehalte können Investoren schnell nervös machen. Obwohl MHI für das kommende Jahr weiteres Wachstum bei Umsatz und Gewinn sowie eine erhöhte Dividende von 24 Yen pro Aktie in Aussicht stellt, scheinen die Anleger hier erst einmal auf Nummer sicher zu gehen.

Ein Dämpfer mit Ansage?

Es ist nicht ungewöhnlich, dass Aktien nach hervorragenden Nachrichten fallen – das Phänomen "Sell on good news" ist an der Börse bekannt. Vielleicht waren die Erwartungen im Vorfeld einfach noch höher geschraubt, oder die genannten Risiken und die Schwäche im LT&D-Segment wiegen für einige Marktteilnehmer schwerer als die Rekordzahlen in den anderen Bereichen. Die kommenden Monate werden zeigen, ob der Konzern die Anleger wieder vollständig überzeugen kann und die positive Dynamik in den Kernbereichen die bestehenden Unsicherheiten überstrahlt. Spannend bleibt es allemal.

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