Mit Aktien handeln: Warum Einsteiger oft Schwierigkeiten haben
22.04.2025 | 22:10
Der Aktienmarkt wirkt auf viele Menschen wie eine große Chance: Schnell reich werden, sich ein finanzielles Polster aufbauen oder endlich unabhängig sein – das klingt alles ziemlich verlockend. Doch wer als Einsteiger mit dem Aktienhandel beginnt, merkt schnell, dass es gar nicht so einfach ist, wie es oft dargestellt wird. Viele stolpern schon auf den ersten Metern. Warum ist das so? Und was kann man tun, um typische Fehler zu vermeiden?
Die Erwartungen sind oft zu hoch
Viele Einsteiger starten mit großen Träumen: „In ein paar Monaten bin ich im Plus“, „Ich verdopple mein Geld in einem Jahr“ – solche Gedanken sind nicht selten. Doch der Aktienmarkt funktioniert nicht wie ein Glücksspiel oder ein schneller Online-Deal. Man braucht Geduld, Wissen und vor allem einen kühlen Kopf. Wer denkt, dass es hier nur darum geht, schnell einzusteigen und abzusahnen, wird meist enttäuscht.
Mangelndes Wissen über Märkte und Unternehmen
Ein häufiger Fehler: Aktien werden gekauft, ohne dass man wirklich versteht, was man da eigentlich tut. Viele schauen sich einfach ein paar Charts an oder hören auf Tipps aus Social Media oder dem Freundeskreis. Doch ohne Hintergrundwissen über Unternehmen, Branchen und die wirtschaftlichen Zusammenhänge ist das Ganze eher wie ein Schuss ins Blaue.
Gerade die Grundlagen – wie funktioniert ein Unternehmen überhaupt, was ist ein Quartalsbericht, was bedeuten Begriffe wie KGV oder Dividende – sind essenziell. Wer das nicht versteht, trifft Entscheidungen aus dem Bauch heraus. Und das geht an der Börse selten gut.
Emotionen spielen eine große Rolle
Ein weiterer Stolperstein: Emotionen. Viele Anfänger geraten schnell in Panik, wenn eine Aktie fällt. Dann wird im schlechtesten Moment verkauft – genau dann, wenn Profis vielleicht sogar kaufen. Umgekehrt lässt man sich von einem kurzen Höhenflug blenden und denkt: „Jetzt noch schnell rein!“ – nur um dann genau den Peak zu erwischen und danach zuzusehen, wie der Kurs wieder sinkt.
An der Börse gilt: Emotionen kontrollieren ist genauso wichtig wie das Wissen über Finanzen. Wer seine Entscheidungen rein emotional trifft, läuft Gefahr, sich von kurzfristigen Schwankungen verrückt machen zu lassen.
Zu wenig Diversifikation
„Ich habe mein ganzes Geld in Tesla gesteckt, das wird schon laufen.“ Solche Sätze hört man öfter, gerade bei jungen Anlegern. Aber genau das ist ein großes Risiko. Wer nur auf eine oder zwei Aktien setzt, riskiert viel. Diversifikation – also die Verteilung des Geldes auf verschiedene Branchen und Unternehmen – ist eine der wichtigsten Regeln im Aktienhandel.
Denn wenn eine Aktie mal abstürzt, reißen die anderen Positionen das Depot vielleicht wieder raus. Wer alles auf eine Karte setzt, steht im Zweifel mit leeren Händen da.
Fehlende Strategie
Ohne Plan einfach loslegen – das geht beim Aktienhandel selten gut. Viele wissen nicht, warum sie eine Aktie kaufen, wann sie sie wieder verkaufen wollen oder wie viel Risiko sie überhaupt eingehen können. Eine klare Strategie hilft dabei, nicht kopflos zu handeln.
Man sollte sich zum Beispiel überlegen: Investiere ich langfristig oder will ich traden? Will ich eher sichere Werte oder darf es auch mal ein riskantes Investment sein? Mit solchen Fragen sollte man sich unbedingt vor dem Einstieg beschäftigen.
Zu viel auf einmal
Manche Einsteiger wollen sofort alles machen: Einzelaktien, ETFs, Optionen, Kryptowährungen – am besten alles gleichzeitig. Dabei wäre es sinnvoller, erst mal klein anzufangen. Ein gutes Basiswissen, ein ETF-Sparplan oder ein paar solide Aktien reichen für den Anfang vollkommen aus.
Mit der Zeit kann man sich dann weiterbilden und seine Strategie ausbauen. Wer direkt alles auf einmal will, verliert schnell den Überblick – und im schlimmsten Fall auch sein Geld.
Also: Schritt für Schritt zum Erfolg
Aktienhandel ist kein Hexenwerk – aber man braucht Geduld, Disziplin und eine gute Vorbereitung. Einsteiger machen oft die gleichen Fehler: zu hohe Erwartungen, wenig Wissen, emotionale Entscheidungen und fehlende Strategie. Wer diese Stolpersteine kennt, kann sie aber auch vermeiden.
Wichtig ist, sich mit dem Thema Finanzen in Ruhe auseinanderzusetzen, kleine Schritte zu gehen und sich nicht von kurzfristigen Schwankungen verrückt machen zu lassen. Denn auf lange Sicht kann sich ein kluger Einstieg in den Aktienmarkt durchaus lohnen – wenn man’s richtig angeht.