Mietpreisbremse läuft bis 2029 weiter

Die Mietpreisbremse wird um vier Jahre verlängert. Der Bundestag beschloss die Fortführung der umstrittenen Regelung bis Ende 2029 – mit einer wichtigen Verschärfung.
Zehn-Prozent-Regel bleibt bestehen
Das Kernstück der Mietpreisbremse ändert sich nicht: Bei Neuvermietungen darf die Miete maximal zehn Prozent über der ortsüblichen Vergleichsmiete liegen. Diese wird durch lokale Mietspiegel bestimmt.
Die Regelung gilt weiterhin nur in Gebieten mit angespannten Wohnungsmärkten, die von den Bundesländern ausgewiesen werden. Metropolen wie Berlin, München und Hamburg bleiben damit unter dem Schutzschirm.
Vermieter müssen die örtlichen Mietspiegel genau prüfen – sonst drohen Bußgelder oder Rückforderungen.
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Verschärfung bei neueren Wohnungen
Hier wird es konkret: Die bisherige Ausnahme für Neubauten schrumpft deutlich. Galten bisher alle Wohnungen als befreit, die nach Oktober 2014 erstmals vermietet wurden, greift die Bremse künftig auch bei Objekten aus den Jahren 2014 bis 2019.
Nur Wohnungen, die nach Oktober 2019 fertiggestellt wurden, bleiben weiterhin ausgenommen. Diese Änderung betrifft Tausende Mietobjekte, die bisher frei kalkulieren konnten.
Scharfe Kritik aus der Immobilienbranche
Die Verlängerung spaltet die Branche. Mieterverbände jubeln über den verlängerten Schutz vor explodierenden Mieten. Justizministerin Stefanie Hubig (SPD) betonte: "Wohnen darf kein Luxusgut werden."
Der Immobilienverband BFW konterte scharf und sprach vom "Offenbarungseid der gescheiterten Wohnungsbaupolitik". Die Branche warnt vor sinkenden Investitionen und weniger Neubau.
Was kommt als nächstes?
Die Regierung plant weitere Reformen. Auf der Agenda stehen:
- Strengere Regeln für Indexmietverträge
- Besserer Schutz bei möblierten Wohnungen
- Bußgelder für Verstöße gegen die Mietpreisbremse
Eine Expertenkommission soll bis Ende 2026 konkrete Vorschläge für Sanktionen vorlegen. Bisher können Mieter nur überhöhte Beträge zurückfordern – echte Strafen gibt es nicht.
Der Kampf um bezahlbares Wohnen
Die Verlängerung zeigt das Dilemma der deutschen Wohnungspolitik. Während Mieter Schutz vor steigenden Preisen brauchen, fehlen gleichzeitig Hunderttausende Wohnungen.
Kritiker argumentieren: Die Mietpreisbremse kuriert nur Symptome, bekämpft aber nicht die Ursache – den Wohnungsmangel. Kann Regulierung den Markt entspannen oder verschärft sie das Problem langfristig?
Die nächsten Jahre werden zeigen, ob der politische Spagat zwischen Mieterschutz und Bauwirtschaft gelingt.