Teams bekommt virtuelle Kollegen: KI-Agenten übernehmen ab sofort administrative Aufgaben.

Microsoft revolutioniert seine Kollaborationsplattform Teams mit intelligenten KI-Agenten, die als virtuelle Teammitglieder fungieren. Die neuen Funktionen sollen Routineaufgaben automatisieren und Mitarbeitern mehr Zeit für strategische Arbeit verschaffen. Was bedeutet das für deutsche Unternehmen?

Der Softwarekonzern aus Redmond startet eine Public Preview für Organisationen mit Microsoft 365 Copilot-Lizenzen. Die KI-Integration verspricht eine grundlegende Veränderung der Arbeitsweise – von automatisierten Meeting-Protokollen bis hin zu selbstständig agierenden Projektmanagern.

Drei KI-Agenten übernehmen das Kommando

Die neuen virtuellen Assistenten tackeln konkrete Alltagsprobleme: Der "Facilitator"-Agent springt in Meetings ein, erstellt automatisch Agenden und fasst Diskussionspunkte zusammen. Wer kennt nicht das Problem endloser Besprechungen ohne klare Ergebnisse?

Für Projektteams gibt es den "Channel Agent", der Unterhaltungen in Teams-Kanälen überwacht und daraus automatisch Aufgaben im Microsoft Planner generiert. Kein manuelles Nachverfolgen von To-dos mehr nötig.

Der "Project Manager"-Agent geht noch einen Schritt weiter: Er entwickelt Projektpläne, erstellt neue Tasks und liefert Status-Updates auf Abruf. Die Basis bildet Microsofts Graph-Technologie, die kontextuelle Unterstützung bei gleichzeitiger Einhaltung von Sicherheitsstandards gewährleistet.

Teams wird zur Alles-in-einem-Lösung

Lange haben sich Nutzer über die unübersichtliche Benutzeroberfläche beschwert. Microsoft reagiert mit einer "Unified Chat and Channels Experience", die private Nachrichten und Kanal-Unterhaltungen in einer einheitlichen Ansicht zusammenfasst.

Endlich können Team-Besitzer auch den Standard-Kanal "Allgemein" umbenennen – ein Detail, das vielen wichtig war. Dazu kommen anpassbare Tastenkombinationen, die sogar Layouts von Konkurrenten wie Slack nachahmen können.

KI macht Meetings barrierefrei

Besonders spannend für internationale Teams: Die neue Sprach-Isolierungstechnologie filtert Hintergrundgeräusche heraus – ideal für das Homeoffice oder laute Großraumbüros.

Schon Anfang 2025 folgt der "Interpreter Agent", der Live-Übersetzungen in bis zu neun Sprachen liefert. Das Besondere: Die KI kann sogar die Stimme des Sprechers in der Zielsprache simulieren. Für deutsche Konzerne mit internationalen Teams könnte das ein Gamechanger werden.

Auch barrierefreie Kommunikation wird gestärkt: Eine verbesserte Gebärdensprach-Ansicht erkennt automatisch Dolmetscher und hält sie prominent im Bild.

Der Wettkampf um die KI-Krone

Microsoft setzt mit diesen Updates ein klares Signal im Konkurrenzkampf gegen Slack und Zoom. Die Integration generativer KI direkt in Geschäftsprozesse soll Teams vom reinen Kommunikationstool zum aktiven Arbeitspartner entwickeln.

Können die neuen Funktionen die "Kollaborations-Müdigkeit" vieler Angestellter lindern? Die Automatisierung von Routine-Tasks wie Meeting-Zusammenfassungen verspricht zumindest Entlastung.

Was kommt als Nächstes?

Die aktuellen Neuerungen sind erst der Anfang. Microsoft plant die Integration von Loop-Arbeitsbereichen direkt in Teams-Kanäle. Copilot soll künftig auch geteilte Dateien in Chats zusammenfassen können.

Die Vision ist klar: Teams entwickelt sich zur zentralen, intelligenten Arbeitsplattform, in der KI nahezu jeden Aspekt der Teamarbeit unterstützt. Ob deutsche Unternehmen bereit sind für virtuelle Kollegen, wird sich zeigen.