Microsoft revolutioniert diese Woche die Zusammenarbeit im digitalen Büro: Spezialisierte KI-Agenten für Microsoft Teams sollen künftig wie intelligente Teammitglieder in Projekten und Kanälen mitarbeiten. Die große Erweiterung von Microsoft 365 Copilot führt eine ganze Palette KI-gestützter Kollegen ein, die Gespräche zusammenfassen, Projekte verwalten und Meetings moderieren können.

Statt nur einem einzigen KI-Assistenten entsteht so eine vielköpfige digitale Belegschaft. Die neuen Features stehen ab sofort in der öffentlichen Vorschau für lizenzierte Microsoft 365 Copilot-Nutzer bereit und markieren einen entscheidenden Schritt in Microsofts Strategie, generative KI fest in die täglichen Arbeitsabläufe seiner Unternehmenskunden zu integrieren.

Begleitet wird die Ankündigung von einer überarbeiteten Copilot-Benutzeroberfläche, die am 1. Oktober ausgerollt wird und eine nahtlosere, intuitivere Bedienung verspricht.

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Spezialisierte Helfer statt Alleskönner

Microsofts jüngste Aktualisierung bringt verschiedene spezialisierte KI-Agenten mit sich - jeden für eine bestimmte Funktion in der Teams-Umgebung optimiert. Statt eines universellen Assistenten können Nutzer nun einen Kanal-Agenten in jedem Teams-Kanal einsetzen, der lange Diskussionen zusammenfasst und Aufgaben im Planner zuweist.

Für strukturierte Meetings übernimmt ein Moderator-Agent die Agenda-Automatisierung, macht Echzeit-Notizen, überwacht die Zeit und verteilt Folgeaufgaben. Das Projektmanagement erhält ebenfalls KI-Verstärkung durch den neuen Projektmanager-Agenten, der direkt mit Microsoft Planner verknüpft ist.

Dieser Agent erstellt Projektpläne, entwickelt und verteilt Aufgaben und überwacht aktiv den Fortschritt - und nimmt damit den Führungskräften viele administrative Lasten ab. Darüber hinaus erweitert sich das Ökosystem um einen Wissens-Agenten in SharePoint zur Site-Bereinigung und einen Agenten für Viva Engage-Communities zum Wissensaustausch.

Alle Agenten nutzen laut Microsoft das Microsoft Graph als Datengrundlage, wodurch sie den nötigen Geschäftskontext erhalten, um relevante, sichere und konforme Unterstützung zu bieten.

Frische Optik und tiefere Verzahnung

Parallel zum Start der neuen Agenten führt Microsoft am 1. Oktober 2025 eine überarbeitete Copilot-Benutzeroberfläche ein. Das aktualisierte Interface soll Copilot in allen seinen Ausprägungen innerhalb von Teams - ob in Chats, Kanälen oder Meetings - einfacher und intuitiver nutzbar machen.

Diese Vereinheitlichung zielt darauf ab, die Reibungsverluste für Mitarbeiter zu reduzieren, wenn sie diese mächtigen KI-Tools in ihre tägliche Arbeit einbinden. Die Interaktion mit KI soll zu einem natürlichen Teil des Kollaborationsprozesses werden, statt eine separate, umständliche Aufgabe zu bleiben.

Diese tiefere Integration steht im Mittelpunkt von Microsofts Vision der "Multi-Agenten-Teamarbeit". Das Unternehmen zeigt Beispiele auf, wie diese spezialisierten Agenten miteinander kooperieren können: Der Projektmanager-Agent kann automatisch Aufgaben auf Basis der Meeting-Notizen und Action Items zuweisen, die der Moderator-Agent erfasst hat.

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Abschied von OpenAI-Exklusivität

In einer strategischen Wende, die ebenfalls diese Woche verkündet wurde, integriert Microsoft die Claude-KI-Modelle von Anthropic in das Microsoft 365 Copilot-Ökosystem. Das markiert einen deutlichen Abschied von der bisherigen Fokussierung primär auf OpenAIs GPT-Modelle.

Unternehmenskunden erhalten künftig die Flexibilität, zwischen verschiedenen KI-Modellen für spezifische Aufgaben zu wählen - ein Schritt, der größere Kontrolle und maßgeschneiderte KI-Fähigkeiten für diverse Geschäftsanforderungen bieten soll.

Der Rollout beginnt mit dem Forscher-Agenten in Microsoft 365 Copilot, der nun eine "Claude ausprobieren"-Schaltfläche erhält. Nutzer können komplexe Recherche-Aufgaben auf Anthropics leistungsstarkem Claude Opus 4.1-Modell ausführen lassen.

Charles Lamanna, Präsident von Microsofts Business and Industry Copilot-Sparte, bezeichnet dies als Beginn einer breiteren Verpflichtung zur Bereitstellung von Modell-Innovation und Wahlfreiheit. Dieser Multi-Modell-Ansatz ermöglicht es Microsoft, der wachsenden Nachfrage nach KI-Systemen gerecht zu werden, die auf spezifische Branchen, Arbeitsabläufe und Compliance-Anforderungen zugeschnitten sind.

Vom Assistenten zur KI-Belegschaft

Microsofts Einführung spezialisierter KI-Agenten zeigt eine deutliche Reifung der KI-Strategie. Der Wandel von einem Allzweck-Assistenten zu einem Team aufgabenspezifischer Agenten spiegelt ein tieferes Verständnis der Arbeitsplatz-Dynamik wider.

Die Integration von Anthropics Claude-Modellen ist ebenso bedeutsam. Sie positioniert Microsoft nicht nur als Konsument von KI-Technologie von Partnern wie OpenAI, sondern als Plattform, die eine Auswahl erstklassiger Modelle bietet.

Blick nach vorn: Dolmetscher-Agent in Planung

Microsoft plant bereits weitere Agenten: Ein Dolmetscher-Agent für Teams soll ab Anfang 2026 Echtzeit-Übersetzungen in neun Sprachen bieten und sogar die Stimme des Sprechers in einer anderen Sprache simulieren können.

Die übergeordnete Vision lautet, Copilot zu einem "echten Freund" und unverzichtbaren Teammitglied zu entwickeln, der in den Arbeitsalltag eingewoben ist. Der Erfolg wird davon abhängen, wie intuitiv sich diese Tools integrieren lassen und ob sie tatsächlich Arbeitslasten reduzieren.