Ein neu entdeckter Fehler verhindert bei vielen Outlook-Nutzern das Öffnen verschlüsselter Nachrichten von externen Organisationen. Microsoft arbeitet an einer dauerhaften Lösung und bietet vorerst eine Übergangslösung.

Microsoft untersucht derzeit ein gravierendes Problem bei seinem klassischen Outlook für Windows. Nutzer können verschlüsselte E-Mails von anderen Organisationen nicht mehr öffnen – ein Fehler, der die sichere Geschäftskommunikation empfindlich stört. Das Unternehmen hat das Problem in der vergangenen Woche bestätigt und stellt betroffenen Unternehmen eine vorübergehende Lösung zur Verfügung.

Der Fehler betrifft speziell OMEv2-verschlüsselte E-Mails aus externen Microsoft 365-Umgebungen. Beim Versuch, solche Nachrichten zu öffnen, erscheint die Fehlermeldung "Configuring your computer for Information Rights Management" – der Zugriff auf den Inhalt bleibt verwehrt. Laut einem Microsoft-Support-Dokument sind alle Office-Kanäle der klassischen Desktop-Version von Outlook betroffen.

Wenn Verschlüsselung zwischen Unternehmen versagt

Das Problem liegt im Kern daran, wie Outlook verschlüsselte Nachrichten zwischen verschiedenen Microsoft 365-Umgebungen verarbeitet. In der Geschäftswelt ist sichere Kommunikation zwischen unterschiedlichen Firmen essentiell – genau diese Funktion ist nun gestört.

Microsoft erklärt den Fehlerumfang: "Derzeit können Sie mit dem klassischen Outlook für Windows keine OMEv2-verschlüsselte E-Mail öffnen, wenn sie von einer anderen Organisation gesendet wurde." Für Unternehmen, die auf Microsofts Verschlüsselungsstandards für vertraulichen Datenaustausch mit Partnern und Kunden angewiesen sind, bedeutet dies eine erhebliche Einschränkung.

Die Outlook- und Purview-Teams arbeiten intensiv an der Ursachenfindung. Wann eine dauerhafte Lösung verfügbar sein wird, ist noch unklar.

Die offizielle Übergangslösung

Microsoft hat für IT-Administratoren eine temporäre Abhilfe entwickelt. Die empfohlene Lösung erfordert Anpassungen im Microsoft Entra Admin Center – konkret bei den Einstellungen für die Multi-Faktor-Authentifizierung (MFA) anderer Organisationen.

Der einfachste Workaround: Administratoren aktivieren den organisationsübergreifenden Zugriff, der MFA-Bestätigungen von anderen Microsoft Entra-Mandanten vertraut. In den "Inbound access settings" des Entra Admin Centers muss die Option "Trust multifactor authentication from Microsoft Entra tenants" ausgewählt werden.

Wichtig dabei: Auch die sendende Organisation muss dieselbe Konfiguration vornehmen, damit die Lösung funktioniert. Alternativ können externe Nutzer von Conditional-Access-Anforderungen ausgenommen werden – eine komplexere Variante.

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Serie von Microsoft-Problemen

Dieses Verschlüsselungsproblem reiht sich in eine Serie von Zugriffs- und Stabilitätsproblemen bei Microsofts Kommunikationsplattformen ein. Zwar betrifft der aktuelle Fehler nur die klassische Desktop-Version, doch er verdeutlicht die Komplexität des vernetzten Microsoft-Ökosystems.

Bereits im Juli 2025 kämpfte Outlook mit einem großflächigen Ausfall. Millionen Nutzer konnten aufgrund eines authentifizierungsbedingten Infrastrukturfehlers weder über Web, Mobile noch Desktop auf ihre Postfächer zugreifen.

Solche Zwischenfälle unterstreichen die kritische Abhängigkeit von Unternehmen von der Zuverlässigkeit von Diensten wie Outlook. Auch wenn Microsoft diese Probleme üblicherweise löst – die wiederkehrenden Störungen belasten Produktivität und Nutzervertrauen.

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Zeitplan und nächste Schritte

Microsoft bestätigt, dass die Untersuchung des Verschlüsselungsfehlers höchste Priorität hat. Updates sollen folgen, sobald verfügbar. Betroffene Organisationen werden dringend gebeten, die empfohlene Übergangslösung zu implementieren.

Nutzer und Administratoren sollten das Microsoft 365 Admin Center und die offiziellen Support-Kanäle im Auge behalten. Ein zukünftiges Update der klassischen Outlook-Version wird das Problem voraussichtlich ohne manuelle Anpassungen beheben.

Die Wirksamkeit der aktuellen Lösung hängt allerdings von der Zusammenarbeit zwischen den IT-Abteilungen beider Organisationen ab. Dieser Vorfall erinnert zudem an anstehende Änderungen bei Microsofts Authentifizierungsprotokollen – das Unternehmen plant, veraltete Multi-Faktor-Authentifizierungsrichtlinien noch in diesem Jahr abzuschaffen.