Microsoft: Outlook-Bug blockiert verschlüsselte E-Mails

Neuer Fehler trifft Millionen Nutzer bei verschlüsselten E-Mails – nur der jüngste in einer Serie von Problemen, die Microsofts Kommunikationsplattform erschüttern. Das Vertrauen in den unverzichtbaren Business-Service bröckelt.
Microsoft bestätigte am 26. September einen Bug, der Nutzer daran hindert, verschlüsselte E-Mails zu öffnen. Betroffen sind Anwender des klassischen Outlook für Windows, wenn sie gesicherte Nachrichten von anderen Organisationen erhalten. Die Fehlermeldung "Ihr Computer wird für die Verwaltung von Informationsrechten konfiguriert" blockiert den Zugriff komplett.
Während Microsofts Outlook- und Purview-Teams nach der Ursache suchen, gibt es nur einen provisorischen Workaround: Administratoren müssen Sicherheitseinstellungen im Microsoft Entra Admin Center anpassen. Doch das funktioniert nur, wenn auch die sendende Organisation dieselben Änderungen vorgenommen hat. Ein ähnlicher Bug sorgte bereits im Juni dafür, dass Outlook nach Sicherheitsupdates beim Start abstürzte.
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September-Chaos: Ausfälle in beiden Amerikas
Der neue Bug reiht sich ein in eine bedenkliche Serie von Störungen. Anfang September fielen die Dienste am 11. und 12. des Monats in Nord- und Südamerika aus. Nutzer klagten über Login-Probleme, Serververbindungsfehler und massive E-Mail-Verzögerungen. Microsoft erklärte später: "Unerwartet hohe Ressourcenauslastung" habe das System lahmgelegt.
Noch schwerer wog der globale Ausfall vom 10. Juli. Stundenlang war kein Zugriff auf Postfächer möglich – weder über Outlook.com noch über Desktop- oder Mobile-Apps. Grund waren fehlerhafte Konfigurationsänderungen, die zurückgerollt werden mussten. Der bisher größte Vorfall ereignete sich am 1. März: Über drei Stunden lang war die gesamte Microsoft-365-Suite außer Betrieb – inklusive Teams und Office-Apps.
"New Outlook": Modernisierung als Rückschritt?
Zusätzlich zu den Ausfällen sorgt Microsofts "New Outlook" für Frust. Die neue Version soll Web- und Desktop-Erfahrung vereinen, erntet aber heftige Kritik. Langzeitnutzer bemängeln Performance-Probleme, UI-Fehler und das Fehlen wichtiger Funktionen.
Besonders schmerzhaft: Die neue App kann keine Daten für Backups exportieren oder importieren, bietet nur eingeschränkten Offline-Zugriff und unterstützt weniger Drittanbieter-Add-ins. Viele Nutzer beschreiben das Programm als "Web-App im Desktop-Mantel" – ungeeignet für komplexe Geschäftsumgebungen.
Typische Beschwerden reichen von stundenlang hängenden E-Mail-Entwürfen über verzögerte Synchronisation bis hin zu Problemen beim Öffnen von PDF-Anhängen. Viele Unternehmen sind bereits zur klassischen Version zurückgekehrt.
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Vertrauen auf dem Prüfstand
Die Häufung der Probleme stellt Microsofts Zuverlässigkeit infrage. Für Unternehmen, die komplett auf Microsoft 365 setzen, bedeutet jeder Ausfall direkte Produktivitäts- und Umsatzverluste. Über 400 Millionen Nutzer weltweit sind betroffen – bei diesem Umfang ist Stabilität keine Option, sondern Grundvoraussetzung.
Zwar bietet Microsoft ein Service-Health-Dashboard für Administratoren, doch die Häufigkeit der Störungen setzt die Reaktionsprotokolle unter Druck. Erste Lösungsansätze scheiterten teilweise, was Ausfälle verlängerte und den Frust verstärkte.
Experten raten Unternehmen dringend zu alternativen Kommunikationskanälen und klaren Notfallprotokollen. Die jüngsten Ereignisse zeigen: Wer sich auf einen einzigen Cloud-Anbieter verlässt, macht sich verwundbar. Das Vertrauen in Microsofts Flaggschiff-Service bröckelt – und die nächste große Störung ist wohl nur eine Frage der Zeit.