Microsoft: Notfall-Update nach schwerem Windows-Bug

Microsoft musste diese Woche ein außerplanmäßiges Update veröffentlichen, nachdem ein kritischer Sicherheitspatch vom 14. Oktober schwerwiegende Systemprobleme verursacht hatte. Das fehlerhafte Update KB5066835 machte USB-Tastaturen und -Mäuse in der Windows-Wiederherstellungsumgebung unbrauchbar - ein Albtraum für Nutzer mit Systemproblemen.
Der Konzern reagierte ungewöhnlich schnell: Bereits am 20. Oktober folgte das Korrektur-Update KB5070773. Betroffen waren Windows 11-Nutzer der Versionen 24H2 und 25H2 sowie Windows Server 2025. Der Vorfall wirft erneut Fragen zur Update-Qualität auf - ausgerechnet jetzt, da Microsoft den Support für Windows 10 beendet hat.
Totalausfall der Systemwiederherstellung
Das Sicherheits-Update KB5066835 brachte ein verheerendes Problem mit sich: USB-Eingabegeräte funktionierten nicht mehr in der Windows-Wiederherstellungsumgebung (WinRE). Diese Umgebung ist das wichtigste Werkzeug, wenn Windows nicht mehr startet oder schwere Fehler auftreten.
Ohne funktionierende Tastatur oder Maus waren Nutzer bei einem Systemcrash praktisch hilflos. PC-Resets, Systemwiederherstellungen oder andere Reparaturtools blieben unerreichbar - obwohl die Geräte im normalen Windows-Betrieb weiterhin funktiontierten.
Microsoft bestätigte das Problem offiziell: "Nach der Installation des Windows-Sicherheitsupdates vom 14. Oktober 2025 (KB5066835) funktionieren USB-Geräte wie Tastaturen und Mäuse nicht in der Windows-Wiederherstellungsumgebung."
Weitere Probleme häufen sich
Der defekte Patch brachte zusätzliche Ärgernisse mit sich. Entwickler und IT-Profis meldeten, dass localhost-HTTP/2-Verbindungen nicht mehr funktionierten. Der Fehler "ERR_CONNECTION_RESET" blockierte lokale Anwendungen und Testumgebungen.
Bei manchen Nutzern schlug die Update-Installation komplett fehl - mit Fehlercodes wie 0x800f0922 oder 0x800f081f. Microsoft konnte zumindest das Localhost-Problem über serverseitige Änderungen beheben.
Seltener Notfall-Patch als Rettung
Microsofts Antwort kam schnell und ungewöhnlich: Das außerplanmäßige Update KB5070773 erschien bereits sechs Tage nach dem Problem-Patch. Solche "Out-of-Band"-Updates gibt es nur bei kritischen Fehlern, die nicht bis zum nächsten "Patch Tuesday" warten können.
Das Korrektur-Update enthält alle Sicherheitsfixes des ursprünglichen Patches, behebt aber den WinRE-Bug. Microsoft rollt es automatisch über Windows Update aus. Nutzer ohne bootfähiges System können auf Touchscreens, PS/2-Tastaturen oder zuvor erstellte USB-Wiederherstellungslaufwerke zurückgreifen.
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Muster problematischer Updates?
Der Vorfall reiht sich in eine Serie fehlerhafter Windows 11-Updates ein - denkbar schlechtes Timing nach dem Windows 10-Supportende. In den vergangenen Monaten plagten bereits SSD-Performance-Probleme, defekte Reset-Funktionen und unerwartete Sicherheitsabfragen die Nutzer.
Während die schnelle Fehlerbehebung positiv ist, deutet die Häufung auf Schwächen in Microsofts Qualitätssicherung hin. Nutzer müssen wachsam bleiben und sollten nicht allein auf Windows-eigene Wiederherstellungstools vertrauen.
Was Nutzer jetzt tun sollten
Microsoft empfiehlt allen Windows 11-Nutzern dringend, das Update KB5070773 zu installieren. Zunächst als optionaler Download verfügbar, wird es später zur Pflicht. Wer wartet, erhält die Korrektur spätestens mit dem November-Patch-Tuesday.
Der Vorfall zeigt: Updates sollten mit Vorsicht behandelt werden. Datensicherungen vor größeren Patches sind unverzichtbar - und alternative Wiederherstellungsmethoden sollten bereitstehen, falls Microsoft-Tools versagen.