Microsoft revolutioniert Windows 11 mit dem September-Update 25H2: KI-Assistenten arbeiten jetzt zusammen, statt nur einzeln zu helfen. Das größte Update seit Jahren bringt intelligente Agenten in Teams und SharePoint – und verwandelt Copilot von einem simplen Chatbot in ein kollaboratives KI-System.

Die neue Version 25H2 (Build 26100.6584) wird derzeit schrittweise ausgerollt und markiert einen Wendepunkt in Microsofts KI-Strategie. Erstmals können verschiedene Copilot-Agenten gemeinsam komplexe Aufgaben bewältigen und sich dabei Arbeit weiterreichen.

Wenn KI-Agenten Teamarbeit lernen

Das Herzstück des Updates: Copilot wird vom Einzelkämpfer zum Teamplayer. Über das Microsoft Copilot Studio entwickeln Unternehmen nun vernetzte KI-Agenten, die sich Aufgaben zuteilen und gemeinsam abarbeiten.

Ein Beispiel aus der Praxis: Ein Vertriebs-Agent sammelt Kundendaten, reicht sie an einen Microsoft 365-Agenten weiter, der daraus einen Vorschlag in Word erstellt – während ein dritter Agent bereits das passende Meeting terminiert. Diese Orchestrierung verschiedener Spezial-KIs eröffnet völlig neue Automatisierungsmöglichkeiten.

Besonders spannend wird es in der Zusammenarbeit: Die neuen "KI-Teammitglieder" werden direkt in Microsoft Teams-Kanäle, SharePoint-Seiten und Viva Engage-Communities integriert. Sie unterstützen nicht mehr nur einzelne Nutzer, sondern ganze Projektgruppen kontinuierlich bei ihrer Arbeit.

Frischer Wind für die Benutzeroberfläche

Neben den KI-Neuerungen poliert Microsoft auch die Bedienung auf. Langersehnte Details kehren zurück: Die Sekundenanzeige der Uhr im Benachrichtigungscenter ist wieder da – ein Feature, das Power-User vermisst hatten.

Die Anmeldung wurde mit einer überarbeiteten Windows Hello-Oberfläche modernisiert. Das Start-Interface von Windows Recall auf Copilot+ PCs erhielt ebenfalls ein Redesign, genau wie die Widget-Übersicht.

In den Einstellungen ersetzt eine neue "Erweitert"-Sektion den "Für Entwickler"-Bereich. Praktisch: Git-Integration im Datei-Explorer und einfache Schalter für virtuelle Arbeitsplätze wie Hyper-V. Berechtigungsabfragen für Standort, Kamera und Mikrofon werden jetzt prominenter mit zentriertem Dialog und gedimmtem Hintergrund angezeigt.

KI durchdringt das ganze System

Microsoft beschränkt sich nicht nur auf Agent-Features. Der Datei-Explorer bekommt ein "KI-Aktionen"-Menü, das direkt aus dem Kontextmenü heraus Bildbearbeitung ermöglicht: Hintergrund verwischen, Objekte entfernen oder Freistellen – zunächst für JPEG- und PNG-Dateien.

Copilot rückt auch in den Office-Apps näher an den Nutzer heran. Ein dauerhaft eingeblendetes Chat-Panel wird in Word, Excel und PowerPoint für alle Unternehmenskunden verfügbar. Diese kontextbezogene KI versteht den Inhalt der geöffneten Datei und liefert passende Zusammenfassungen oder Analysen – ohne App-Wechsel.

Microsofts Angriff auf die KI-Konkurrenz

Das September-Update festigt Microsofts Strategie, KI in jeden Winkel seines Software-Ökosystems zu weben. Die Multi-Agenten-Orchestrierung positioniert das Unternehmen im direkten Wettbewerb um sogenannte "agentische KI" – intelligente Systeme, die eigenständig komplexe Probleme lösen.

Besonders clever: Die Integration direkt in Plattformen wie Teams und SharePoint zeigt, dass Microsoft die Zukunft der Produktivität nicht nur in individueller Effizienz, sondern in verstärkter Gruppendynamik sieht.

Der schrittweise Rollout wird sich über die nächsten Wochen erstrecken. Die Neuerungen legen das Fundament für eine noch tiefere KI-Integration in künftigen Windows-Versionen – und für Microsofts Vision vom intelligenten, kollaborativen Computer der Zukunft.