Der Redmonder Software-Riese beschleunigt das Aus für die klassische Systemsteuerung in Windows 11. Nach 40 Jahren wird das vertraute Konfigurationstool schrittweise durch die moderne Einstellungs-App ersetzt – ein Wandel, der Millionen von Nutzern betrifft.

Die jüngsten Insider-Preview-Builds 26100.6713 und 26200.6713 markieren einen weiteren Meilenstein in diesem mehrjährigen Modernisierungsprozess. Microsoft verschiebt nun zentrale Funktionen für Zeit-, Sprach- und Barrierefreiheits-Einstellungen aus der gewohnten Systemsteuerung in die schlanke Settings-App. Was bedeutet das für Windows-Nutzer?

Zeit und Sprache wandern komplett um

Die neuesten Änderungen betreffen essenzielle Systemfunktionen, die täglich genutzt werden. Nutzer des Release Preview Channels finden ab sofort alle Zeit- und Spracheinstellungen ausschließlich in der modernen App.

Dazu gehören das Hinzufügen zusätzlicher Uhrzeiten für verschiedene Zeitzonen, die Anpassung des Internet-Zeitservers sowie die Formatierung von Datum und Uhrzeit inklusive AM/PM-Symbolen. Auch die Einstellungen für Zahlen- und Währungsformate, Unicode UTF-8-Unterstützung und das Kopieren von Sprach- und Regionaleinstellungen sind jetzt unter "Einstellungen > Zeit und Sprache > Sprache und Region" zu finden.

Barrierefreiheit im Fokus: Wichtige Tastatur-Einstellungen wie Zeichenwiederholung und Verzögerung befinden sich nun unter "Einstellungen > Barrierefreiheit > Tastatur". Die Cursor-Blinkenrate wurde nach "Einstellungen > Barrierefreiheit > Textcursor" verlegt.

Vier Jahrzehnte Windows-Geschichte gehen zu Ende

Die Systemsteuerung prägte Windows seit 1985 – länger als es das Internet für die breite Öffentlichkeit gibt. Der Umzug zur Settings-App begann bereits 2012 mit Windows 8, als Microsoft eine touchfreundliche Alternative zur komplexen Legacy-Oberfläche einführte.

Doch der Wandel verlief quälend langsam. Nutzer mussten jahrelang zwischen zwei verschiedenen Einstellungs-Welten navigieren – mal in der modernen App, mal in der klassischen Systemsteuerung. Microsofts Ziel: eine einheitliche, durchsuchbare und barrierefreie Zentrale für alle Systemeinstellungen.

Verwirrung um "Deprecated": Im August 2024 sorgte ein Support-Dokument für Aufregung, das die Systemsteuerung als "deprecated" bezeichnete. Microsoft ruderte später zurück und sprach nur noch von einer "schrittweisen Migration" – ein Zeichen für die vorsichtige Balance zwischen Modernisierung und Rückwärtskompatibilität.

Kampf um die Power-User

Nicht alle begrüßen den Wandel. Während Microsoft auf eine intuitivere Benutzeroberfläche setzt – ähnlich wie Apple mit macOS oder Google mit ChromeOS –, hängen viele IT-Administratoren und Power-User an der bewährten Systemsteuerung.

Der Grund: Die klassische Oberfläche bietet mehr Informationsdichte und vertraute Arbeitsabläufe. Für Unternehmen und technische Nutzer bedeutet der Umstieg oft eine Umgewöhnung, die Zeit und Schulungen kostet.

Strategisches Timing: Die Beschleunigung der Migration kommt nicht zufällig. Mit dem Ende des Windows 10-Supports im Oktober 2025 stehen Millionen Nutzer vor dem Wechsel zu Windows 11. Ein konsistentes Einstellungs-Erlebnis könnte diese Transition erheblich erleichtern.

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Was kommt als Nächstes?

Obwohl Microsoft noch kein offizielles Enddatum für die Systemsteuerung verkündet hat, ist ihr Schicksal besiegelt. Mit jedem größeren Windows 11-Update verschwinden weitere Funktionen aus dem vertrauten Tool.

Die aktuellen Änderungen werden voraussichtlich im nächsten Jahres-Update – möglicherweise Version 25H2 – für alle Nutzer verfügbar. Danach dürften erweiterte Netzwerk-Einstellungen, Power-Optionen und Legacy-Geräteverwaltung folgen.

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Das Ende einer Ära: Die komplette Entfernung der Systemsteuerung erfolgt erst, wenn Microsoft sichergestellt hat, dass jede wichtige Funktion eine moderne Alternative besitzt. Bis dahin bleibt das klassische Interface ein funktionsfähiges, aber schwindendes Relikt aus vier Jahrzehnten Windows-Geschichte.