Mercedes-Benz streicht tausende Stellen und kämpft in China gegen lokale Konkurrenz. Kann die Technologieoffensive den Kurs stabilisieren?

Kostenschock trifft auf China-Herausforderung

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Mercedes-Benz steht am Scheideweg: Während der Konzern mit einem radikalen Sparprogramm Zehntausende Stellen streicht, kämpft er im Schlüsselmarkt China gegen aufstrebende Lokalhersteller. Kann die Luxusmarke ihre Technologieoffensive als Rettungsanker nutzen – oder droht ein längerer Abschwung?

Rotstift mit System: Abfindungen bis 500.000 Euro

Der Stuttgarter Autobauer setzt auf drastische Maßnahmen, um die Kostenbasis zu senken:

  • Massive Stellenstreichungen: Tausende Mitarbeiter erhalten Abfindungsangebote – teils bis zu 500.000 Euro
  • Strategischer Fokus: Konzentration auf das hochprofitabele Luxussegment trotz aktueller E-Auto-Flaute
  • Investitionsdilemma: Gleichzeitig treibt Mercedes teure Technologieprojekte wie das MB.DRIVE ASSIST PRO-System voran

Analysten bleiben vorsichtig optimistisch

Morgan Stanley hält trotz Kurszielsenkung von 72 auf 64 Euro an der "Overweight"-Einstufung fest. Die Investmentbank sieht Mercedes weiter als Top-Pick im Sektor, erwartet aber branchenweit einen zyklischen Tiefpunkt Mitte des Jahres.

"Die kurzfristigen Herausforderungen sind erheblich", kommentieren die Analysten, "doch die langfristige Ausrichtung auf Luxus und Technologie könnte sich auszahlen."

China: Der Elefant im Raum

Während Mercedes intern den Rotstift ansetzt, verschärft sich der Wettbewerb im wichtigsten Wachstumsmarkt:

  • NEV-Boom: Verkäufe von New Energy Vehicles explodierten im Q1 2025 um 36%
  • Lokale Konkurrenz: Hersteller wie BYD drängen mit günstigeren Modellen in Mercedes' Kernsegmente
  • Gegenstrategie: Der Konzern reagiert mit China-spezifischen Modellen wie dem verlängerten CLA L

Technologie als Trumpfkarte?

Trotz aller Widrigkeiten setzt Mercedes weiter auf Innovation: Die Vision V-Studie und neue Assistenzsysteme sollen die Premium-Position untermauern. Doch die entscheidende Frage bleibt: Reichen die Maßnahmen aus, um im Sturm aus Kostendruck und Marktherausforderungen zu bestehen?

Mit einem Kurs von 53,90 Euro steht die Aktie aktuell genau am 52-Wochen-Hoch – ein Indiz dafür, dass viele Anleger dem Konzern noch immer zutrauen, die Wende zu schaffen. Die kommenden Quartale werden zeigen, ob dieser Optimismus berechtigt ist.

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