Die österreichische Ski-Ikone Alexandra Meissnitzer hat Anfang September eine zentrale Position beim Internationalen Ski- und Snowboardverband (FIS) übernommen. Die ehemalige Doppelweltmeisterin leitet künftig Sonderprojekte direkt im Büro von FIS-Präsident Johan Eliasch.

Nach 17 Jahren als ORF-Expertin tauscht die 52-jährige Salzburgerin das Mikrofon gegen eine einflussreiche Position hinter den Kulissen. Seit dem 1. September arbeitet sie daran, den Skisport global zu stärken und dessen internationale Positionierung voranzutreiben.

Neue Macht-Position direkt beim Präsidenten

Meissnitzers Rolle als "managing special projects" ist bewusst flexibel angelegt. Die neu geschaffene Funktion ermöglicht es ihr, an strategischen Initiativen für die Zukunft des Wintersports zu arbeiten - von innovativen Vermarktungskonzepten bis zur Stärkung der globalen Marke.

Die Gespräche mit Präsident Eliasch begannen bereits beim Weltcup-Finale in Sun Valley. "Maximale Flexibilität" sei eine ihrer persönlichen Stärken, erklärte Meissnitzer. Sie bringt nicht nur sportliche Expertise mit, sondern auch tiefes Verständnis für die Medienlandschaft.

Eliasch schwärmt: "Wahrer Champion auf und abseits der Piste"

FIS-Präsident Johan Eliasch zeigt sich begeistert über den Neuzugang. Er bezeichnete Meissnitzer als "wahren Champion, sowohl auf als auch abseits der Piste" und hob besonders ihre Kommunikations- und Medienkompetenz hervor.

"Sie wird einen wichtigen Beitrag für die FIS leisten", betonte der Verbandschef. Die Erwartung: Meissnitzer soll die strategische Ausrichtung des Verbandes aktiv mitgestalten und komplexe Verbandsstrukturen transparenter machen.

Vom TV-Mikrofon ins Zentrum der Macht

Der Wechsel war längst geplant. Bereits im Juli kündigte Meissnitzer ihr Ende beim ORF an und deutete Gespräche mit der FIS an. Ihr Wunsch: Im Skisport etwas bewegen und ein besseres Miteinander fördern.

Nach zwei Weltmeistertiteln, drei olympischen Medaillen und dem Gesamtweltcup-Sieg 1999 hatte sich die Österreicherin als eine der profiliertesten TV-Expertinnen etabliert. Nun verlässt sie die beobachtende Rolle und tritt in die gestaltende Ebene ein.

Athleten-DNA für den Weltverband

Die Berufung ist Teil eines größeren Trends: Sportverbände holen verstärkt ehemalige Spitzenathleten in Führungsgremien. Kritiker werfen Verbänden oft vor, zu weit von der Basis entfernt zu sein.

Mit Meissnitzer holt sich die FIS sportliches Fachwissen und hohe Glaubwürdigkeit ins Haus. Ihre Aufgabe: Als Vermittlerin zwischen Athleten, nationalen Verbänden, Sponsoren und Medien zu fungieren.

Große Herausforderungen warten

Der Wintersport steht vor enormen Aufgaben. Klimawandel, neue Zielgruppen, digitale Medienformate - die Liste ist lang. Meissnitzer hat angekündigt, frischen Wind in die Verbandsstrukturen zu bringen.

Ihre gemeinsam mit Eliasch entwickelte "Road Map" geht nun in die Umsetzungsphase. Ob Wettkampfformate, Nachwuchsförderung oder Nachhaltigkeitsstrategie - von der Ski-Legende werden authentische Impulse erwartet.

Wird sie als "Brückenbauerin" die hohen Erwartungen erfüllen und den Skisport erfolgreich in die Zukunft führen? Die kommenden Monate werden es zeigen.