Der Medizintechnikkonzern navigiert durch FDA-Rückrufprobleme, verzeichnet dennoch Umsatzwachstum und stellt sich mit neuem Finanzvorstand strategisch neu auf.


Die Aktie von Medtronic schloss am Freitag bei 83,42 Euro und liegt damit rund 7,3 Prozent unter ihrem 52-Wochen-Hoch von 89,96 Euro, das Anfang März erreicht wurde. Im März stufte die US-amerikanische Arzneimittelbehörde FDA den Rückruf von Medtronics Pipeline Vantage Embolisationsgeräten als "höchst kritisch" ein. Diese Entscheidung folgte auf Berichte über vier Todesfälle und dreizehn Verletzungen im Zusammenhang mit den Geräten, die zur Behandlung von Hirnaneurysmen eingesetzt werden. Der Rückruf betrifft Geräte, die mit Mikrokathetern mit einem Innendurchmesser von 0,027 Zoll kompatibel sind. Das Problem liegt darin, dass sich das geflochtene Röhrchen des Geräts nicht ordnungsgemäß an der Blutgefäßwand befestigt. Die FDA betonte, dass die Risiken bei Frauen, insbesondere bei Frauen unter 45 Jahren, höher seien.


Im Februar veröffentlichte Medtronic seine Finanzergebnisse für das dritte Quartal des Geschäftsjahres 2025 und verzeichnete einen weltweiten Umsatzanstieg von 2,5 Prozent auf 8,292 Milliarden Dollar. Allerdings erlebte das Unternehmen einen Umsatzrückgang von 1,9 Prozent innerhalb seines medizinischen chirurgischen Portfolios, hauptsächlich aufgrund geringerer Händlereinkäufe von chirurgischen Geräten. Diese Entwicklung wurde darauf zurückgeführt, dass Händler ihre Lagerbestände reduzieren – eine Situation, die voraussichtlich bis ins vierte Quartal anhalten, sich aber im Geschäftsjahr 2026 normalisieren wird, wenn sich die Lagerbestände wieder einpendeln.


Führungswechsel und strategische Ausrichtung

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Medtronic hat Thierry Piéton zum neuen Finanzvorstand ernannt, der sein Amt am 3. März 2025 angetreten hat. Piéton kommt von der Renault Group, wo er als CFO tätig war und maßgeblich zur Erzielung von Rekord-Betriebsmargen und zur Verbesserung des freien Cashflows beigetragen hat. Er ersetzt Gary Corona, der in die Position des Senior Vice President of Corporate Finance wechselt.


Das Unternehmen konzentriert sich weiterhin auf Innovation und strategische Anpassungen, um die aktuellen Herausforderungen zu bewältigen. Medtronic prüft Optionen zur Optimierung seiner globalen Produktionsstandorte, um mögliche Auswirkungen potenzieller US-Zölle abzumildern. Darüber hinaus positionieren jüngste FDA-Zulassungen, wie das BrainSense Adaptive Tiefenhirnstimulationssystem, das Unternehmen so, dass es sein neurologisches Versorgungsangebot erweitern kann. Trotz der aktuellen Belastungen durch den kritischen Produktrückruf zeigt der Anstieg der Aktie um 8,25 Prozent im Jahresvergleich, dass das Unternehmen seine Position im Markt für Medizintechnik langfristig behaupten kann.


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