Die Wiener Marinomed Biotech AG will mit dem geplanten Börsengang am Prime Market der Wiener Börse den Break Even erreichen. Angestrebt wird eine Marktkapitalisierung von knapp 150 Mio. Euro, der Streubesitz werde dann bei rund 43 Prozent liegen. Firmengründer und Chef Andreas Grassauer geht von einem Mindestvolumen des IPO von 30 Mio. Euro aus.

Als besonderes Asset sieht er sein "sehr kleines, effizientes Team" sowie das geringe Risiko, das daraus resultiere, dass "kostenintensive Teile" ausgelagert sind. "Die Produkte des Unternehmens werden über externe Produzenten hergestellt und über Vertriebspartner und Lizenzen in über 30 Länder weltweit vertrieben", so Grassauer am Freitag vor Journalisten.

Sein Unternehmen habe bisher insgesamt über 30 Mio. Euro an Eigenkapital und nicht verwässernden Finanzmitteln aufgenommen. Der Markt für die Schnupfen- und Augenprodukte betrage theoretisch sieben Milliarden Menschen, so der Virologe. Zweimal im Jahr erkranke ein Erwachsener im Schnitt an Schnupfen. Außerdem würde der Trend hin in Richtung rezeptfreier Produkte das Heuschnupfenmittel "Budesolv" unterstützen.

Einen dividendenstarken Titel dürfen sich Investoren vorerst nicht erwarten. "Die Gesellschaft hat seit ihrer Gründung keine Dividendenzahlungen geleistet und beabsichtigt in absehbarer Zukunft keine Dividendenzahlungen und wird zu solchen Zahlungen auch wahrscheinlich nicht in der Lage sein", heißt es dazu in einer Unternehmensbroschüre.

Derzeit ist das Betriebsergebnis (EBIT) noch rot. Im Vorjahr lag es bei minus 1,64 Mio. Euro, im Jahr davor bei minus 1,53 Mio. Euro. Der Jahresfehlbetrag betrug 2017 laut Firmenangaben 2,38 Mio. Euro, im Jahr 2016 war es ein Minus von 1,97 Mio. Euro. Der Netto-Cashflow konnte von minus 1,6 auf plus 4,02 Mio. Euro gedreht werden. Die Bilanzsumme hat sich auf mehr als 9,33 Mio. Euro verdoppelt.

12,8 Prozent des Pharmaunternehmens hält Gründer Grassauer selbst, größter Aktionär ist die Acropora Beteiligungs GmbH, sie besitzt 33,3 Prozent der Firma. Der Börsegang der Marinomed ist der erste des heurigen Jahres in Wien. Im Vorjahr hat der Börsengang der BAWAG eine jahrelange Durststrecke beendet. Zuletzt waren 2014 die FACC und die Buwog (nach der Abspaltung von der Immofinanz) an die Börse gegangen.

stf/ivn

 WEB   http://www.marinomed.com 
       http://www.wienerborse.at

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