Auf den ersten Blick scheinen Marihuana- und Goldunternehmen nicht viel gemeinsam zu haben. Das eine ist eine völlig neue Branche, das andere gehört zu den ältesten Unternehmen der Welt. Das eine verkauft Verbraucherprodukte, das andere einen dauerhaften Rohstoff.

Das eine ist bei den Millennials enorm beliebt, das andere ist ein Standbein für die älteren und traditionelleren Investoren.

Angesichts dieser Vergleiche könnte man sich fragen, ob Cannabis- und Goldaktien überhaupt in einem Satz erwähnt werden sollten.

Bei näherer Betrachtung stellt sich jedoch heraus, dass diese Branchen viel gemeinsam haben. Während Cannabis und Gold an sich sehr unterschiedliche Dinge sind, gehören sie beide zu den Branchen mit vielen jungen, aufstrebenden Unternehmen.

Aus diesem Grund können beide für die aggressiven Investoren attraktiv sein, die versuchen, den Markt zu schlagen. Mit hohem Risiko und potenziell hohen Renditen gleichen sich die Cannabis-Aktien und junge Minenunternehmen wie ein Ei dem anderen – zumindest was die Investitionsziele betrifft.

Wenn du ein spekulativer Wachstumsinvestor bist, der beim nächsten großen Ding dabei sein möchte, könntest du dich fragen, ob Marihuana- oder Goldaktien besser für dich sind. Im Folgenden werden drei Aspekte aufgeführt, die dir helfen sollten, eine Entscheidung zu treffen.

Historische Renditen

Seitdem sie da sind, haben die Marihuana-Aktien die Goldaktien von Bezug auf die durchschnittlichen Erträge deutlich übertroffen. Seit der Gründung im April 2017 ist der Horizons Medical Marijuana Life Sciences ETF um 30 % gestiegen, trotz der Tatsache, dass die Cannabis-Aktien in diesem Jahr gefallen sind.

Im Gegensatz dazu hat der S&P/TSX Gold Index im gleichen Zeitraum nur 23 % zugelegt. Das sind beides überdurchschnittliche Ergebnisse, doch Marihuana ist offensichtlich der Gewinner.

Doch bevor sich die Investoren der Pot-Aktien auf die Schulter klopfen, möchte ich darauf hinweisen, dass der Vergleich weniger eindeutig ist, wenn wir einzelne Aktien betrachten. Kirkland Lake Gold (WKN:A2JRZW) ist ein enorm profitabler Goldproduzent, der in diesem Jahr um 82 % gestiegen ist.

Es gibt keine TSX-Cannabis-Aktie, die mit dieser Rendite mithalten können, nicht einmal Aphria (WKN:A12HM0), die derzeit stärkste Cannabis-Aktie.

Wachstumsaussichten

Wenn wir zwei Branchen miteinander vergleichen, müssen wir uns das Wachstum ansehen. Schließlich erwarten die Investoren, dass ihre Investitionen im Wert steigen, und steigende Umsätze oder Gewinne können die Aktienkurse nach oben treiben.

In diesem Fall ist der Vergleich zwischen den Cannabis- und Goldaktien komplizierter. Die großen TSX-Cannabis-Aktien verzeichneten in letzter Zeit absolut unglaubliche Umsatzzuwächse, wobei Aphrias Umsatz im letzten Quartal um 900 % und der von anderen Unternehmen um 200–300 % zunahm.

Ein Großteil dieses Wachstums ist jedoch auf den einmaligen Anstieg durch die Legalisierung von Cannabis zurückzuführen. Nach Ablauf dieses Zeitraums von einem Jahr werden sich die Umsatzwachstumsraten voraussichtlich verlangsamen.

Darüber hinaus haben einige Goldaktien auch wirkliche Gewinne: Kirkland Lake steigerte die Nettoeinnahmen im letzten Quartal im Vergleich zum Vorjahr um 69 %, im Gegensatz zu Cannabis-Aktien, die oft keine nennenswerten Gewinne haben.

Rendite

Wenn wir die Rendite etwas genauer betrachten, sind etablierte Goldaktien in der Regel in der Lage, Gewinne zu erzielen, obwohl hohe Zinsaufwendungen diese reduzieren könnten.

Kirkland Lake Gold hat eine Gewinnmarge von 34 % und eine Eigenkapitalrendite von 28 %, während Aphria, die profitabelste Cannabis-Aktie des letzten Quartals, in den letzten 12 Monaten nicht mal profitabel war. Sogar Barrick Gold, ein unglaublich verschuldetes Unternehmen, war in zwei der letzten vier Geschäftsjahre profitabel.

Andererseits haben viele junge Minenaktien weder Einnahmen noch Gewinne, von denen man sprechen kann, sodass der Renditesvorsprung von Gold davon abhängt, von welcher Art von Goldaktie wir sprechen. Hervorzuheben ist jedoch, dass größere Goldaktien viel profitabler sind, als alles, was die Cannabis-Branche zu bieten hat.

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Dieser Artikel wurde von Andrew Button auf Englisch verfasst und am 05.09.2019 auf Fool.ca veröffentlicht. Er wurde übersetzt, damit unsere deutschen Leser an der Diskussion teilnehmen können.

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