Marco Schwarz ist wieder da. Nach zwei schweren Verletzungen meldet sich Österreichs Ski-Allrounder schmerzfrei zurück und plant sein gezieltes Comeback für die Olympia-Saison.

Der 30-jährige Kärntner bestätigte bei einem Medientermin, dass er seit Juni endlich wieder ohne Schmerzen trainieren kann. "Ich habe lange gekämpft, es war sehr durchwachsen", räumte Schwarz ein. Hinter ihm liegen ein Kreuzbandriss Ende 2023 und eine Bandscheiben-Operation im Sommer 2024.

Seine Vorbereitung verlief nach Plan: Ein fünfwöchiges Trainingslager in Chile, intensive Technik- und Speed-Einheiten. Für den Saisonauftakt am 26. Oktober in Sölden hat Schwarz sein Programm bereits festgelegt.

Gezielter Aufbau statt Vollgas-Risiko

Schwarz wird in Sölden im Riesenslalom, Slalom und Super-G antreten. Auf die Abfahrt verzichtet er bewusst - zumindest am Saisonbeginn. "Ich will mich voll auf meine Stärken konzentrieren und den Körper nicht zu früh überlasten", erklärt der Routinier seine Strategie.

Sein langfristiges "Speed-Projekt" bleibt aber Teil des Plans. Nur eben schrittweise, kontrolliert und ohne Überstürzung. Eine gereifte Herangehensweise, die langfristigen Erfolg über kurzfristiges Risiko stellt.

Hütter kehrt gestärkt aus Chile zurück

Auch bei den Speed-Spezialistinnen lief die Vorbereitung auf Hochtouren. Cornelia Hütter kehrte nach vier Wochen Schneetraining aus Chile mit einer positiven Bilanz zurück. Die Bedingungen seien durchgehend sehr gut gewesen.

Überschattet wurde die Zeit in Südamerika vom tödlichen Trainingsunfall des jungen Italieners Matteo Franzoso in La Parva. Das Ereignis habe sie tief berührt und ihr die Bedeutung von Gesundheit vor Augen geführt, so die 32-jährige Steirerin auf Social Media.

Mit dem zweiten Platz im Abfahrtsweltcup der vergangenen Saison zählt Hütter zu den Top-Medaillenkandidatinnen für die Olympischen Spiele 2026.

Kriechmayrs möglicher Abschied

Während die Vorfreude steigt, klingen bei Vincent Kriechmayr nachdenkliche Töne mit. Der 33-jährige Doppel-Weltmeister von 2021 deutete bereits an: Die Olympia-Saison könnte seine letzte sein.

"Die Tendenz ist eher schon dahingehend", erklärte der Oberösterreicher. Es falle ihm zunehmend schwerer, sich im Training an das absolute Limit zu pushen. Ein großes Ziel bleibt jedoch: eine Medaille bei den ersten Olympischen Spielen in Europa seiner Karriere.

Sölden als erster Gradmesser

Der Rettenbachferner wird am 25. und 26. Oktober zum ersten ernsthaften Formtest. Besonders Marco Schwarz' Auftritt wird mit Spannung erwartet - wie konkurrenzfähig ist er nach der langen Leidenszeit bereits wieder?

Für das gesamte Team von Ski Austria beginnt mit Sölden der lange Weg nach Mailand und Cortina d'Ampezzo. Die kommenden Weltcup-Monate werden nicht nur ein Kampf um Kristallkugeln, sondern auch entscheidende Olympia-Vorbereitung.

Die Gesundheit der Athleten, die Formkurve der Stars und die Entwicklung der zweiten Garde entscheiden darüber, ob die Skination Österreich im Olympia-Winter an ihre großen Erfolge anknüpfen kann.