Historisch schlecht starten die "Red Devils" in die Premier-League-Saison – doch Trainer Ruben Amorim bleibt unbeirrbar. Nach der bitteren 0:3-Derbyniederlage gegen Manchester City am Sonntag steht der Klub mit nur vier Punkten aus vier Spielen so schlecht da wie zuletzt 1992 unter Sir Alex Ferguson. Während die Krise tobt, hält der Portugiese an seiner umstrittenen Philosophie fest.

"Ich werde meine Philosophie nicht ändern"

Trotz der alarmierenden Zahlen zeigt sich Amorim hartnäckig. Auf der Pressekonferenz nach dem City-Debakel machte der 40-Jährige klar: "Ich werde [meine Philosophie] nicht ändern. Erst wenn ich meine Philosophie ändern möchte, werde ich sie ändern. Ansonsten muss der Trainer getauscht werden."

Eine klare Ansage, die bei den Fans für hitzige Diskussionen sorgt. Das System, mit dem Amorim bei Sporting Lissabon erfolgreich war, will er auch bei United durchziehen – obwohl es bisher nicht funktioniert. "Ich sehe, dass wir uns verbessern, aber die Ergebnisse spiegeln das nicht wider", verteidigte sich der Trainer.

Rooney warnt vor Abstiegskampf

Klub-Legende Wayne Rooney blickt mit Sorge auf die Entwicklung. Im "BBC"-Podcast "The Wayne Rooney Show" kommentierte der 39-Jährige die miserable Ausbeute von 31 Punkten in 31 Ligaspielen: "In vielen Saisons ist das die Form eines Absteigers."

Rooney erinnert sich an die Hoffnungen nach der Entlassung von Ten Hag: "Wir hörten, wie sie spielen werden und dass sich etwas ändern wird." Sein ernüchterndes Fazit: "Ich denke, wenn der Trainer ehrlich zu sich selbst ist, ist es schlimmer geworden."

Zahlen sprechen deutliche Sprache

Die Statistiken sind tatsächlich alarmierend:
- Nur 36% Siegquote in allen Wettbewerben (schlechteste aller United-Trainer seit 1945)
- Lediglich 26% Siegquote in der Premier League
- 4 Punkte aus 4 Spielen - so schlecht wie seit 32 Jahren nicht mehr

Kann Amorim die Wende schaffen? Oder wird sein stures Festhalten an der Philosophie zum Verhängnis?

Geteiltes Leid mit den Fans

Nach der Derby-Pleite wurde Amorim nach einer Botschaft an die enttäuschten Fans gefragt. Seine Antwort: "Ich werde alles geben und immer darüber nachdenken, was für den Verein am besten ist. Solange ich hier bin, werde ich mein Bestes geben. Ich leide mehr als sie."

Eine gewagte Aussage angesichts der leidvollen Erfahrungen der United-Anhänger in den letzten Jahren. Die Geduld der Fans wird weiter auf eine harte Probe gestellt - während Amorim unbeirrt seinen Weg geht.