Der Chemiekonzern LyondellBasell lockt mit hoher Dividende, steht aber vor finanziellen Herausforderungen. Analysten sind gespalten über die Zukunft des Unternehmens.

Die Chemiebranche stöhnt unter den wirtschaftlichen Gegenwinden – und LyondellBasell steckt mittendrin. Während die attraktive Dividende von über 9% Anleger lockt, warnen die Zahlen vor einem gefährlichen Drahtseilakt. Kann der Spezialchemiekonzern seine hohe Ausschüttung wirklich halten?

Finanzen unter Druck

Die jüngsten Quartalszahlen zeigen ein gemischtes Bild:

  • Nettoeinkommen von 177 Mio. Dollar (0,54$ pro Aktie)
  • Umsatzrückgang um 4,4%
  • Freier Cashflow von 1,8 Mrd. Dollar

Besonders brisant: Die Dividendenausschüttung liegt mit 127% des Gewinns deutlich über dem Nachhaltigkeitsniveau. "Das ist ein klassisches Warnsignal", kommentiert ein Branchenkenner. "Entweder muss der Cashflow steigen – oder die Dividende wird früher oder später gekürzt."

Analysten gespalten

Die Expertenmeinungen könnten unterschiedlicher nicht sein:

  • 6 Kaufempfehlungen
  • 14 Halte-Ratings
  • 3 Verkaufsempfehlungen

Während Citi sein Kursziel auf 58$ kürzte, sehen andere noch Potenzial bis 115$. KeyBanc bleibt mit "Sector Weight" neutral.

Lichtblicke in der Pipeline

Doch es gibt auch Hoffnungsschimmer:

  • Das Value Enhancement Program spart jährlich 800 Mio. Dollar EBITDA
  • Neue Propylen-Anlage in Houston (Fertigstellung 2028)
  • 310.000 Tonnen weniger CO2-Emissionen

Die Aktie notiert derzeit bei 51,80 Euro – weit entfernt vom 52-Wochen-Hoch von 95,08 Euro. Die entscheidende Frage bleibt: Schafft LyondellBasell die Wende, bevor die hohe Dividende zum Bumerang wird?