Die Corona-Krise überschattet die europäische Dividendensaison. Was bedeutet das für Ihren Fonds? Und wie ist Ihr Portfolio derzeit strukturiert?

Der LOYS Premium Dividende ist ein reiner Aktienfonds. Wir sind bis auf eine operative Kasse von null bis fünf Prozent immer voll investiert. Dabei setzen wir auf defensive Unternehmen von hoher Qualität mit soliden Bilanzen und erstklassiger Dividendenhistorie. Einen Schwerpunkt bilden Unternehmen mit kleinerer und mittlerer Marktkapitalisierung, bei denen wir grundsätzlich die besten Investment-Opportunitäten finden. Im Zuge der von Corona gebeutelten Dividendensaison haben Unternehmen, die ihre Dividenden um mehr als 15 % kürzen oder streichen, den quantitativen Filter des LOYS Premium Dividende nicht mehr bestanden und wurden konsequent verkauft. Ziel des Portfoliomanagements ist es aber ohnehin, solche Entwicklungen vorwegzunehmen und entsprechende Unternehmen bereits frühzeitig zu verkaufen bzw. nicht auszuwählen.

Wie hat Ihr Fonds in dieser Zeit von voller Herausforderungen abgeschnitten?

Dieses Jahr war tatsächlich schwierig. Einige eigentlich defensiv aufgestellte Unternehmen hatten mit den Covid-19-Einschränkungen zu kämpfen. Viele Geschäftsmodelle, die früher als defensiv galten, wurden durch die Covid-Maßnahmen hart getroffen – sei es im Reise- und Freizeitbereich, aber selbst auch im Gesundheitssektor, sofern diese Unternehmen von der Anzahl der stattfindenden Operationen abhängig sind. Einige Unternehmen in unserem Portfolio konnten somit ihre defensiven Qualitäten nicht ausspielen und haben teils stark verloren. Der Trend seit dem Tiefpunkt an den Märkten ist jedoch positiv. Wir sind auch für die Zukunft optimistisch.

Haben Sie aufgrund der teilweise heftigen Turbulenzen an den Märkten gravierende Änderungen am Fonds-Portfolio vorgenommen?

Wie bereits erwähnt, wurden innerhalb unseres gesamten Investmentuniversums einige Unternehmen stark in Mitleidenschaft gezogen. Die Welt hat sich sehr schnell verändert, und als sich Mitte März die Visibilität hinsichtlich der weiteren Entwicklungen und des zeitlichen Umfangs der Pandemie verbessert hat, haben wir jene Titel ausgetauscht, die den Dividendenfilter nicht mehr bestehen konnten. Diese Unternehmen, welche aufgrund der neuen Gegebenheiten unsere Qualitätskriterien nicht mehr erfüllen konnten, wurden verkauft und durch solche Unternehmen ersetzt, die sehr gut mit den neuen Rahmenbedingungen zurechtkommen. Dieses Vorgehen hat sich dann erfreulicherweise bereits in der relativen Betrachtungsweise seit dem Tiefpunkt Mitte März in der Performance gespiegelt.

Nach dem außergewöhnlich schnellen Kurzsturz zu Beginn der Lock-Down-Phase folgte an den Aktienmärkten die Erholung in beinahe atemberaubendem Tempo. War der Aufschwung eine Bullenfalle oder doch gerechtfertigt?

Sowohl das Ausmaß des Absturzes als auch das schnelle Gegendrehen waren in der Tat bemerkenswert. Teilweise war die starke Erholung schlichtweg die Korrektur des zu stark ausgefallenen Abverkaufs. Aber auch die Aussicht auf eine sehr lange Phase niedriger Zinsen hat den Aktienmarkt weiter beflügelt. Insgesamt sehe ich den Aktienmarkt als moderat bewertet. Dies gilt im Vergleich mit der aktuellen Zinslage und auch mit anderen Asset-Klassen. Immer mit dem Warnhinweis versehen, dass die Situation fragil ist und Teile des Aktienmarktes, etwa hochkapitalisierte Technologie- und Gesundheitsaktien, gefährlich hohe Bewertungen aufweisen.

Nichts ist so alt wie die Zeitung von gestern. Lassen Sie uns deshalb den Blick nach vorn richten… Planen Sie mit einem Worst-Case-Szenario und einem Best-Case-Szenario?

Der schlechteste Fall ist sicherlich, dass wir das Covid-19-Virus nicht mehr loswerden oder es zu einem noch gefährlicheren Virus mutiert. Im besten Fall können wir durch funktionierende Impfstoffe eine höhere Immunisierung der Bevölkerung herbeiführen und bald wieder zum „normalem Leben“ zurückkehren. Dies scheint aber leichter gesagt als getan. Und es gibt viele Unbekannte auf dem Weg aus dieser Situation heraus. Deshalb setzen wir im Fonds-Portfolio auf Unternehmen, die mit beiden Szenarien leben können.

Was bedeutet dies konkret?

Aktien aus dem Technologie- und Gesundheitsbereich nehmen im LOYS Premium Dividende den Löwenanteil ein – jedoch ausschließlich aus dem Bereich der Small&MidCaps, welche noch ein attraktives Nachholpotenzial aufweisen. Bei den hoch-kapitalisierten Werten, den LargeCaps also, werden wir in diesen Geschäftsfeldern aufgrund der hohen Bewertungen nicht fündig. Weiterhin setzen wir auf Unternehmen, die zwar unter der aktuellen Situation leiden, deren Fortbestand aber nicht in Gefahr ist und die von einer mittelfristigen „Normalisierung“ der Situation profitieren würden.

Nach welchen Kriterien strukturieren Sie das Fonds-Portfolio? Bottom-up, regionale Gewichtung, Branchengewichtung?

Zuerst treffen wir über unsere Filterkriterien eine Vorauswahl – bestehend aus etwa 200 europäischen Unternehmen. Diese Filterkriterien betreffen die Bilanzqualität, den Dividenden-TrackRecord und die Robustheit der Umsatz- und Gewinnerzielung. Anschließend nehmen wir Kontakt zum Management der Unternehmen auf, um in Kombination mit der Analyse von Geschäftszahlen und Wettbewerbsumfeld zu einer Prognose der künftigen Gewinnentwicklung zu kommen. Anhand einer auf Free-Cashflow basierten Bewertungssystematik konzentrieren wir uns auf die 30 attraktivsten Titel, welche den Weg ins Portfolio finden. Branchenseitig finden sich viele Titel aus dem Technologie- und Gesundheitsbereich im Fonds. Regional gesehen sind wir stark in Großbritannien vertreten, wo wir auch bei Qualitätstiteln ohne Brexit-Abhängigkeit sehr hohe Bewertungsabschläge vorfinden. Diese dürften sich mittelfristig zugunsten der Performance dieser Aktien auflösen.

Durch Währungsinvestments sind bisweilen sogenannte Windfall-Profits möglich. Setzen Sie momentan auf diese Karte, um Zusatzerträge zu generieren?

Wir managen die Währungen nicht aktiv, haben aber ein erhöhtes Exposure aufgrund der starken Gewichtung Großbritanniens. Dieses Risiko wird aber durch die operative Seite der Unternehmen ausgeglichen, denn wir setzen in Großbritannien fast ausschließlich auf Unternehmen, welche ihre Umsätze außerhalb der Heimat erzielen. Daher ist das Netto-Risiko für den Fonds eher gering.

Zum Abschluss die Frage, auf welchen Anlieger-Typus Ihr Fonds zielt…?

Wer langfristig auf qualitativ hochwertige Unternehmen setzen will und den Schwerpunkt Small&MidCabs spannend findet, der sollte sich den Fonds definitiv anschauen.

(Stand: 21.10.2020)

Kurzprofil des Fonds:
ISIN LU2066734430
WKN A2PUSG
Kategorie Aktienfonds
Ausgabeaufschlag 5,00%
Ertragsverwendung Ausschüttend
Managementvergütung p.a. 0,90%
Laufende Kosten (aktueller Stand) 2,17% (inkl. Auflegungskosten)
Auflegung 02.01.2020
Fondsvolumen (aktueller Stand) 65.877.642,44 EUR (15.10.2020)
Performance seit Auflage (%), Stand: Performance ist unter 1 Jahr

Disclaimer/Rechtshinweis
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 Dieser Artikel wurde Börse Express von FondsSuperMarkt zur Verfügung gestellt.