Der französische Kosmetikkonzern L'Oréal überzeugt mit starken Zahlen aus der Luxussparte – doch ein wichtiger Markt gibt Anlass zur Sorge. Während Europa das Wachstum antreibt, lässt Nordamerika überraschend nach. Können die neuen Analysten-Einschätzungen den Titel beflügeln?

Analysten sehen Aufwärtspotenzial

Besonders eine aktuelle Bewertung sorgt für Aufsehen: RBC Capital Markets hat die Aktie im Juli 2024 von "Underperform" auf "Sector Perform" hochgestuft und das Kursziel deutlich von 340 auf 410 Euro angehoben. Analyst James Edwardes Jones begründet dies mit drei Schlüsselfaktoren:

  • Robustes Wachstum trotz Preiserhöhungen
  • Marktanteilsgewinne in Kernkategorien
  • Erholung im China-Geschäft nach zwischenzeitlichen Schwächen

"L'Oréal treibt sowohl das Wachstum in seinen Kategorien als auch die Marktanteilsgewinne voran", so Jones. Die starke Volumenbilanz unterstreiche die Widerstandsfähigkeit des Geschäftsmodells.

Quartalszahlen mit Licht und Schatten

Die jüngsten Zahlen zeigen ein gemischtes Bild:

  • Umsatzwachstum: +3,5% auf 11,73 Mrd. Euro (Q1 2025)
  • Luxussparte: Starkes Plus von 5,8%
  • Europa: Wichtigster Wachstumstreiber
  • Nordamerika: Rückläufiges Geschäft

Besonders die Luxusmarken wie Lancôme oder Yves Saint Laurent glänzen – ein Zeichen, dass wohlhabende Kunden trotz Wirtschaftsflaute weiterhin in hochpreisige Kosmetik investieren. Doch die Schwäche in Nordamerika überrascht und wirft Fragen auf: Handelt es sich um eine vorübergehende Delle oder ein strukturelles Problem?

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Kursentwicklung bleibt volatil

Aktuell notiert die Aktie bei 376,75 Euro, leicht im Plus gegenüber dem Vortag. Die jüngste Performance zeigt jedoch die anhaltende Volatilität:

  • Letzte 7 Tage: -4,35%
  • Letzte 30 Tage: +12,19%
  • Abstand zum 52-Wochen-Hoch: -17,9%

Der RSI von 27,9 deutet auf leicht überverkauftes Terrain hin – könnte hier eine Erholung anstehen? Die hohe Volatilität von 34% zeigt jedoch, dass Anleger weiterhin nervös reagieren.

Ausblick: Wird Europa den Rücken freihalten?

Die große Frage ist nun: Kann das starke europäische Geschäft die Nordamerika-Schwäche kompensieren? Die angehobenen Analystenziele deuten auf Vertrauen in die langfristige Strategie hin. Doch in einer Branche, die zunehmend von regionalen Unterschieden geprägt ist, wird L'Oréal beweisen müssen, dass es seine globale Präsenz effektiv steuern kann. Die nächsten Quartalszahlen werden hier entscheidende Hinweise liefern.

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