Katharina Liensberger hat beim Riesenslalom des Südamerika-Cups in Cerro Castor ordentlich aufgezeigt. Die Vorarlbergerin kämpfte sich mit einer fulminanten Aufholjagd von Rang sechs auf das Podium und landete auf Platz drei. Ein starkes Ausrufezeichen wenige Wochen vor dem Weltcup-Auftakt in Sölden.

Das Rennen dominierten die Italienerinnen Asja Zenere und Lara Della Mea. Doch Liensberger zündete im zweiten Lauf den Turbo: Die inoffizielle Bestzeit katapultierte sie noch auf den dritten Platz. Am Ende fehlten der 28-Jährigen nur 88 Hundertstel auf den Sieg.

Vom Mittelfeld aufs Treppchen

Nach dem ersten Durchgang sah es nicht nach einem Podestplatz aus. Liensberger lag auf Rang sechs - solide, aber unauffällig. Im Finale dann die Kehrtwende: Mit aggressiver Linienwahl und perfekter Technik deklassierte sie die Konkurrenz und machte Sekunde um Sekunde gut.

Diese mentale Stärke kennzeichnet Liensbergers Karriere. Die fähigkeit, im entscheidenden Moment die beste Leistung abzurufen, brachte ihr bereits WM-Gold 2021 ein.

Südamerika als Sprungbrett nach Europa

Während in Europa der Sommer herrscht, finden die Ski-Asse in den Anden perfekte Winterbedingungen vor. Das österreichische Team investiert über eine Million Euro in diese strategische Vorbereitung. Der Aufwand lohnt sich - das beweist Liensbergers Erfolg.

Die Rennen des Südamerika-Cups bieten mehr als nur Training. Hier sammeln die Athleten wichtige FIS-Punkte für die Weltcup-Startlisten und testen neues Material unter Wettkampfbedingungen.

Rückkehr an die Weltspitze

Der Podestplatz fügt sich perfekt in Liensbergers Aufwärtstrend ein. Nach einer schwierigen Phase kämpfte sie sich in der vergangenen Saison zurück: Zweite im Slalom-Weltcup, Bronze bei der Heim-WM in Saalbach.

Besonders bemerkenswert: Der Erfolg gelang im Riesenslalom - ihrer schwächeren Disziplin im Vergleich zum Slalom. Das zeigt ihre gewachsene Vielseitigkeit und den unbedingten Willen zur kontinuierlichen Verbesserung.

Blick nach Sölden

Mit diesem Selbstvertrauen im Rücken kann Liensberger dem Weltcup-Auftakt entspannt entgegenblicken. Ende Oktober steht in Sölden traditionell das erste Rennen der Saison an. Der anspruchsvolle Rettenbachferner wird zeigen, ob die Form aus Argentinien hält.

Das große Ziel sind die Olympischen Spiele 2026 in Italien. Jedes Podium auf dem Weg dorthin ist ein wichtiger Baustein für den Medaillenkampf.