Liensberger rast auf Südamerika-Podest

Katharina Liensberger zeigt 50 Tage vor dem Weltcup-Auftakt in Sölden ihre Topform. Die Vorarlbergerin fuhr beim Südamerika-Cup in Argentinien auf Platz drei und sendet damit ein klares Signal an die Konkurrenz für die bevorstehende Olympia-Saison.
Bei schwierigen Bedingungen im argentinischen Cerro Castor bewies die 28-Jährige Nervenstärke. Nach einem sechsten Zwischenrang nach dem ersten Lauf zündete sie im Finale den Turbo: Mit der absoluten Laufbestzeit katapultierte sie sich noch aufs Podest. Nur die Italienerinnen Asja Zenere und Lara Della Mea waren schneller.
Perfekte Vorbereitung in den Anden
Der Erfolg ist kein Zufall, sondern Resultat intensiver Vorbereitung. Während in Europa Spätsommer herrscht, nutzt das österreichische Team die Winterbedingungen auf der Südhalbkugel für wichtige Pistenkilometer.
Die Trainingslager in Argentinien und Chile sind mittlerweile unverzichtbar geworden. Sie bieten Schneesicherheit, die auf europäischen Gletschern durch den Klimawandel nicht mehr garantiert ist. Neben dem Technikschliff steht vor allem die Materialabstimmung im Fokus.
Comeback nach fordernden Jahren
Für Liensberger ist das Podium eine wichtige Bestätigung ihres Weges zurück zur Weltspitze. Nach ihrem Durchbruch mit WM-Gold 2021 und dem Slalom-Weltcup-Sieg folgten schwierigere Phasen.
Die vergangene Saison zeigte bereits die Trendwende: WM-Bronze in Saalbach und Slalom-Gesamtrang zwei bewiesen ihre Rückkehr. Der Riesenslalom-Erfolg in Argentinien zeigt nun ihre gewonnene Vielseitigkeit.
Signal an Shiffrin und Co.
Liensbergers starkes Ergebnis ist mehr als eine Randnotiz - es ist ein Weckruf an Stars wie Mikaela Shiffrin und Petra Vlhová. Ein Podestplatz zu diesem frühen Zeitpunkt beweist: Das Setup stimmt, die Form ist da.
Das gesamte ÖSV-Damenteam präsentierte sich stark in Südamerika. Auch bei den Herren überzeugte Joshua Sturm mit einem Podestplatz - ein gutes Omen für die Olympia-Saison.
Countdown läuft: Sölden im Visier
Am 26. Oktober fällt in Sölden der Startschuss zur neuen Weltcup-Saison. Mit dem Rückenwind aus Argentinien geht Liensberger als Top-Favoritin in den Riesenslalom am Rettenbachgletscher.
Das große Ziel sind die Olympischen Spiele im Februar 2026 in Mailand und Cortina d'Ampezzo. Der frühe Erfolg zeigt: Liensberger hat ihre Hausaufgaben gemacht und ist bereit für die Jagd auf weitere Medaillen.