Liensberger holt dritten Platz beim Saison-Auftakt

Katharina Liensberger sendet ein starkes Lebenszeichen. Die 28-jährige Vorarlbergerin fuhr beim Riesentorlauf des Südamerika-Cups in Cerro Castor auf Platz drei und unterstrich damit ihre Ambitionen für den Olympia-Winter.
Nach dem ersten Lauf lag die Göfnerin noch auf Rang sechs. Doch dann zündete sie den Turbo: Mit der absoluten Bestzeit im zweiten Durchgang katapultierte sie sich noch aufs Podest. Ein wichtiges Signal nach einer wechselhaften vergangenen Saison im Riesentorlauf.
Den Sieg sicherte sich die Italienerin Asja Zenere vor ihrer Landsfrau Lara Della Mea. Liensberger lag am Ende 0,98 Sekunden hinter der Siegerin.
Aufholjagd trotz schwieriger Bedingungen
Die Bedingungen in Feuerland waren alles andere als optimal. Eine beschädigte Piste im oberen Bereich zwang die Organisatoren zu einer Startverschiebung und Streckenverkürzung.
Davon unbeeindruckt zeigte Liensberger, woran sie über den Sommer gearbeitet hat. Mit 1,08 Sekunden Rückstand nach dem ersten Lauf schien das Podest weit weg. Dann kam ihre Parade-Fahrt im Finale.
Aggressiv, aber technisch sauber deklassierte sie die Konkurrenz. Athletin um Athletin scheiterte an ihrer Zeit - nur die beiden Italienerinnen vom ersten Durchgang konnten sich vor der Österreicherin behaupten.
Starkes ÖSV-Team in Argentinien
Auch die österreichischen Herren überzeugten beim Saison-Auftakt. Joshua Sturm krönte eine spektakuläre Aufholjagd: Von Platz 13 schob er sich mit der zweitbesten Laufzeit im Finale auf Rang zwei vor.
Fabio Gstrein verpasste als Vierter das Podest nur knapp, nachdem er sich mit der drittbesten Zeit im zweiten Durchgang ebenfalls deutlich verbesserte. Auch Lisa Hörhager (16.) und Franziska Gritsch (17.) zeigten solide Leistungen.
Wichtiger Formbeweis vor Sölden
Obwohl es sich "nur" um den Südamerika-Cup handelte, war das Starterfeld prominent besetzt. Viele europäische Teams nutzen die Schneebedingungen in der südlichen Hemisphäre zur Saisonvorbereitung.
Für Liensberger ist der Podestplatz mehr als ein gutes Ergebnis - er bestätigt das harte Training und gibt wichtiges Selbstvertrauen. Gerade im Riesentorlauf suchte sie nach ihrer Bronze-Medaille bei der WM 2021 nach Konstanz.
Der Erfolg kommt zur perfekten Zeit: In genau 47 Tagen startet der Weltcup in Sölden. Experten sehen in dem frühen Podium ein klares Zeichen, dass Liensberger in der Olympia-Saison wieder zur Medaillenkandidatin werden kann.
Psychologischer Vorteil für den Winter
Ein früher Erfolg kann für eine Athletin unbezahlbar sein. Während Konkurrentinnen noch mit Material und Form experimentieren, weiß Liensberger bereits: Der Speed stimmt.
Das gibt Ruhe für die restliche Vorbereitung und macht den traditionell schweren Saisonstart auf dem Rettenbachferner planbarer. Mit diesem Podium im Rücken dürfen sich österreichische Skifans auf eine spannende Olympia-Saison freuen.