MÜNCHEN (dpa-AFX) - Bei einer gleichzeitig hohen Nachfrage ringt der Baumaschinen-Hersteller Wacker Neuson weiterhin mit Lieferkettenproblemen und hohen Kosten. Bei der Zuliefersituation zeichne sich immer noch keine Besserung ab und auch die Kosten für Material, Energie und Transporte bewegten sich weiter auf hohem Niveau, sagte Chef Karl Tragl am Dienstag in München bei der Vorlage der endgültigen Zahlen für das zweite Quartal. Gleichzeitig profitiert Wacker Neuson von dicken Auftragsbüchern, die aber auch viel Kapital binden und in der Folge Finanzmittel abfließen lassen.

Allein im ersten Halbjahr stieg das Betriebskapital (Net Working Capital) verglichen mit dem Jahresende um mehr als ein Drittel auf knapp 674 Millionen Euro. Verantwortlich für die Entwicklung waren laut dem Unternehmen gestiegene Forderungen sowie erhöhte Vorratsbestände. Insbesondere der Bestand an unfertigen Maschinen habe als Konsequenz der Verschlechterung der Lieferkettensituation in Folge des Ukrainekrieges einen deutlichen Anstieg verzeichnet. Daneben wurde der Bestand an Rohmaterialien und Komponenten zur Sicherung der Lieferfähigkeit aufgestockt. In der Folge rutschte der freie Mittelfluss ins Negative. Er lag nach 133,5 Millionen Euro im Vorjahr nun bei minus 123,8 Millionen Euro.

Wacker Neuson hatte bereits Ende Juli Eckdaten für den Zeitraum bis Ende Juni vorgelegt und diese nun bestätigt. Auch die damals angepasste Prognose wurde nun bestätigt. Die Münchener sehen sich durch Materialengpässe verursachte Nacharbeiten an den Maschinen die Produktivität in den Werken belastet. Dies konnte durch das höhere Umsatzvolumina und die positive Entwicklung der operativen Kosten nicht kompensiert werden. Unterm Strich verdiente Wacker Neuson im ersten Halbjahr 66,1 Millionen Euro und damit knapp 6 Prozent weniger als ein Jahr zuvor./lew/mis

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AXC0073 2022-08-09/08:09

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