LibreOffice und Co.: Gratis-Office-Suiten greifen Microsoft an

Die Zeiten der kostenlosen Notlösungen sind vorbei. LibreOffice, ONLYOFFICE und WPS Office haben 2025 mit großen Updates aufgewartet, die Microsoft 365 ernsthaft Konkurrenz machen könnten. Künstliche Intelligenz, bessere Kompatibilität und deutlich höhere Performance – die Gratis-Alternativen werden erwachsen.
Was früher als Sparversion für Studenten galt, entwickelt sich zum vollwertigen Microsoft-Konkurrenten. Die großen kostenlosen Office-Pakete haben in diesem Jahr beeindruckende Sprünge gemacht. Während Microsoft seine Abonnement-Preise weiter erhöht, setzen die Alternativen auf smarte KI-Features und nahtlose Kompatibilität mit den Microsoft-Formaten. Könnte 2025 das Jahr werden, in dem sich Unternehmen endgültig von teuren Office-Abos verabschieden?
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LibreOffice 25.8: Endlich schnell genug für den Büroalltag
Die Document Foundation hat am 20. August 2025 LibreOffice 25.8 veröffentlicht – und verspricht nicht weniger als "alles wird schneller". Die Zahlen können sich sehen lassen: Writer und Calc öffnen Dateien bis zu 30 Prozent schneller als vorherige Versionen. Besonders bei großen Dokumenten macht sich das bemerkbar.
Ein Durchbruch gelang auch bei der Microsoft-Kompatibilität. Die Entwickler haben die Silbentrennung und Textformatierung komplett überarbeitet. PowerPoint-Präsentationen sehen in Impress jetzt genauso aus wie im Original – ein Problem, das jahrelang Nutzer abgeschreckt hat. Auch Calc kann endlich mit komplexeren Excel-Dateien umgehen, ohne dass Formeln durcheinandergeraten.
Neu ist außerdem die Unterstützung für PDF 2.0 – wichtig für Unternehmen, die Dokumente langfristig archivieren müssen.
ONLYOFFICE 9.0: Schöner arbeiten mit KI-Power
Am 18. Juni 2025 erschien ONLYOFFICE Docs 9.0 mit einem völlig neu gestalteten Interface. Die "Modern Light" und "Modern Dark" Themes wirken aufgeräumt und modern – Microsoft lässt grüßen. Praktisch: Das Programm kann jetzt auch Markdown-Dateien bearbeiten, was Entwickler und Blogger freuen dürfte.
Das Highlight sind aber die KI-Features. Mit einem Klick extrahiert die Software Text aus gescannten PDFs. In Tabellen schlägt die künstliche Intelligenz passende Formeln vor und hilft bei der Datenanalyse. Besonders clever: Die KI kann VBA-Makros aus Excel automatisch konvertieren – ein Segen für Unternehmen beim Umstieg.
WPS Office setzt auf Conversational AI
WPS Office hat seinen KI-Assistenten kräftig ausgebaut. Der "AI Writing Assistant" hilft beim Texten, während der "Reading Assistant" lange Dokumente zusammenfasst und Fragen dazu beantwortet.
Beeindruckend ist die "Chat PDF" Funktion: Nutzer können mit ihren Dokumenten sprechen und gezielt Informationen abfragen. "Fasse mir Kapitel 3 zusammen" oder "Welche Zahlen nennt der Bericht?" – die KI antwortet prompt. Das funktioniert auch auf dem Smartphone, ideal für unterwegs.
Warum Microsoft nervös werden sollte
Die Updates zeigen eine klare Strategie: Die kostenlosen Office-Suiten wollen nicht mehr nur "gut genug" sein, sondern echte Alternativen bieten. Die verbesserte Microsoft-Kompatibilität senkt die Hürden für den Wechsel erheblich. Wenn DOCX-Dateien problemlos funktionieren, entfällt ein wichtiges Argument für teure Lizenzen.
Besonders brisant: Während Microsoft seine KI-Features nur in teuren Abos anbietet, gibt es vergleichbare Funktionen jetzt kostenlos. Das dürfte vor allem mittelständische Unternehmen interessieren, die keine Lust auf weitere Monatsrechnungen haben.
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Microsoft testete zwar Anfang 2025 werbefinanzierte Gratis-Versionen seiner Desktop-Apps, stellte die Versuche aber wieder ein. Ein Zeichen für die wachsende Konkurrenz?
2025: Das Jahr der Office-Revolution?
Die Entwicklung ist eindeutig: Kostenlose Office-Suiten werden zu ernsthaften Microsoft-Konkurrenten. Die Community-getriebene Entwicklung bei LibreOffice sorgt für schnelle Innovationen, während kommerzielle Anbieter wie WPS mit KI-Features punkten.
Für Unternehmen wird die Entscheidung schwerer. Wenn Gratis-Programme echte Kollaboration, Sicherheitsfeatures und KI bieten – warum dann noch Hunderte Euro pro Arbeitsplatz bezahlen? Die nächsten Monate werden zeigen, wie Microsoft auf diese Herausforderung reagiert.