Bayer Leverkusen steht unter Druck – und setzt im Freitagabend-Spiel gegen Eintracht Frankfurt voll auf den neuen Trainer-Effekt. Nach nur einem Remis und einer Niederlage zum Bundesliga-Start reagierte der Meister von 2024 radikal: Trainer raus, Neuanfang mit Bo Hjulmand. Doch die Zeit drängt. Während die Eintracht mit Bayern und Köln spielfrei durchstartete, sucht Leverkusen verzweifelt nach der alten Stärke.

Eine spezielle Herausforderung für Hjulmand

Der Däne steht vor einer Herkulesaufgabe. Erst am Mittwoch trainierte er erstmals mit der kompletten Mannschaft – bis zum Frankfurt-Spiel blieben gerade mal zwei Tage. "Das ist schon eine spezielle Herausforderung", räumt der 53-Jährige ein. "Du kannst nicht einfach auf einen Knopf drücken und die Mannschaft spielt so, wie du es dir vorstellst."

Dazu kommt ein brutales Programm: Vier Spiele in zehn Tagen, inklusive Champions-League-Auftakt in Kopenhagen. Doch Hjulmand bleibt cool: "Ich bin erst einmal auf Frankfurt fokursiert."

Frankfurts Kontinuität gegen Leverkusens Wundertüte

Während Leverkusen noch nach Struktur sucht, punktet Frankfurt mit Beständigkeit. Trainer Dino Toppmöller strahlt Gelassenheit aus: "Wir sind richtig gut aus den Startlöchern gekommen. Ich mache mir keine Sorgen, dass es einen Knick geben kann."

Sportvorstand Markus Krösche bestätigt: "Die Automatismen stimmen. Die Spieler wissen, was sie zu tun haben." Jetzt träumt die Eintracht vom ersten Auswärtssieg in Leverkusen seit fast zwölf Jahren. Toppmöller warnt jedoch: "Dafür muss eine Wundertüte bezwungen werden."

Hjulmands Philosophie: Ballbesitz und Aktivität

Was können die Bayer-Fans erwarten? Hjulmand verrät erste Einblicke: "Ich mag es am meisten, wenn wir den Ball haben und aktiv sind." Doch der moderne Fußball sei zu facettenreich für einfache Labels. "Man muss alles können."

Sein Credo: Aus Talenten ein Team formen. "Es gibt so viel Qualität. Jetzt liegt es an uns, ein fantastisches Team zu werden – auf und neben dem Platz." Die EM-Halbfinalist von 2021 weiß, wovon er spricht. Seine Bundesliga-Vergangenheit bei Mainz ist für ihn jedoch kein Antrieb: "Ich gehe nicht in diesen Job, um irgendwas zu beweisen."

Das Freitagsspiel wird zur Nagelprobe für beide Seiten: Kann Hjulmand sofort wirken? Ober bestätigt Frankfurt seine starke Form? Die Antwort gibt's um 20:30 Uhr – live im Stadion und im Ticker.