Diese große Frühjahrsausstellung ist dem österreichischen Zeichner und Illustrator Alfred Kubin (1877-1959) gewidmet. Bekenntnisse einer gequälten Seele ist eine umfangreiche, in vieler Hinsicht opulente Darstellung des vielseitigen Werks des Künstlers, der als einer der größten Fantasten des 20. Jahrhunderts gilt. 250 Exponate, darunter rund 160 Werke Kubins. Es ist die erste große Ausstellung, die Kubin im Kontext mit seinen Inspirationsquellen zeigt. Sein 60 Jahre umfassendes Werk ist von zwei Elementen maßgeblich geprägt. Kunsthistorische Vorbilder und künstlerische Zeitgenossen wie Francisco de Goya, Max Klinger und Edvard Much, die in der Ausstellung ebenfalls zu sehen sind, dienten Kubin als Inspiration.

Die Ausstellungsarchitektur mit den dunklen Wandfarben trägt dazu bei, dass Besucher tief in die Welt von Kubin und die seiner Kollegen eintauchen können. Wobei man Farben bei Kubin selbst vergeblich sucht, damit konnte er nicht viel anfangen. Seine Werke sind fast ausschließlich in schwarz-weiß gehalten. Die Sonderausstellung ist nicht chronologisch aufgebaut. Absichtlich, denn vielmehr ist sie in elf Kapitel bzw. Themeninseln eingeteilt. Traum und Wirklichkeit, Apokalypsen, kriegerische Zerstörung, Pandemien und Naturkatastrophen sind nur einige der Themen, die uns bei Kubin - und in der Realität - begegnen. Denn gerade jetzt präsentiert sich sein Werk als aktueller denn je. Gezeigt werden unzählige Werke, die uns in ihren Bann ziehen und viel Reflexion zulassen. Dazu zählen groteske Darstellungen mit Tierfiguren und Mischwesen, die an Hieronymus Bosch und Pieter Bruegel d. Ä. erinnern.

Noch zu sehen bis 24. Juli.