Leggett & Platt Aktie: Strategische Wende mit Risiken

Der Möbel- und Automobilzulieferer Leggett & Platt hat einen radikalen Schnitt vollzogen. Mit dem Verkauf seiner Aerospace-Sparte setzt das Unternehmen alles auf eine Karte: die Rückbesinnung auf seine Kerngeschäfte. Doch kann dieser strategische Schachzug die angeschlagene Aktie wirklich beleben?
Aerospace-Verkauf: 250 Millionen Euro für die Bilanz
Am 29. August 2025 vollendete Leggett & Platt den Verkauf seiner Aerospace Products Group. Der Deal bringt dem Unternehmen etwa 250 Millionen US-Dollar nach Steuern ein und soll die Bilanz deutlich stärken. Die verkaufte Sparte, die 2024 noch 190 Millionen Dollar Umsatz mit Rohr- und Kanalsystemen für die Luftfahrt erwirtschaftete, wurde an sieben Standorten in den USA, Großbritannien und Frankreich betrieben.
Dieser strategische Rückzug verdeutlicht den Fokus auf die Kernsegmente Bettwaren, Möbel und Automobilkomponenten. Die Führungsetage verspricht sich davon mehr finanzielle Flexibilität und schlankere Operations.
Neuer Finanzkompass: Gedämpfte Erwartungen
Konsequent hat das Management die Jahresprognose 2025 ohne den Aerospace-Beitrag neu justiert. Die Erwartungen zeigen ein gemischtes Bild:
- Umsatzprognose: 3,9 bis 4,2 Milliarden US-Dollar
- Adjustierte EBIT-Marge: 6,3% bis 6,7%
- Adjustierter EPS: 0,95 bis 1,15 US-Dollar
Der ausgewiesene Gewinn pro Aktie, der einen einmaligen Veräußerungsgewinn von 0,60 US-Dollar enthält, liegt nun bei 1,43 bis 1,72 US-Dollar. Positiv fällt auch die gesenkte Prognose für die Nettozinsausgaben von zuvor 70 auf nun 65 Millionen US-Dollar ins Gewicht.
Kampf gegen die Schuldenlast
Die deutliche Schuldenreduzierung steht im Mittelpunkt der Strategie. Bis zum 30. Juni 2025 gelang eine Schuldenabbau von 143 Millionen US-Dollar im zweiten Quartat. Die Nettoverbindlichkeiten im Verhältnis zum bereinigten EBITDA der letzten zwölf Monate beliefen sich zu diesem Zeitpunkt auf etwa 3,5x.
Trotz dieser Fortschritte liegt die Leverage-Ratio damit noch deutlich über oft zitierten Zielmarken von 3,25x. Der Weg zu einer entschärften Bilanz bleibt für Leggett & Platt also weiterhin anspruchsvoll.
Fazit: Warten auf die Kurskorrektur
Die strategische Fokussierung klingt zunächst überzeugend. Die gestärkte Bilanz und die gesenkten Zinsausgaben sind klare Pluspunkte. Doch der Ausblick auf das operative Kerngeschäft bleibt mit einer adjustierten EPS-Prognose von maximal 1,15 US-Dollar verhalten. Die Märkte werden genau beobachten, ob der Konzern mit seiner neuen Schwerpunktsetzung tatsächlich höhere Profitabilität und Wachstum erzielen kann.
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