LASK trennt sich überraschend von Trainer Sacramento

Der LASK Linz hat sich völlig überraschend von Cheftrainer Joao Sacramento getrennt. Der portugiesische Coach und der Verein lösten heute einvernehmlich den bis 2027 laufenden Vertrag auf - nur wenige Monate nach seinem Amtsantritt im Juli.
Die Trennung erfolgte aufgrund eines disziplinarischen Vorfalls im Trainerteam. Sacramento bat aus Loyalität zu seinem entlassenen Kollegen ebenfalls um die Vertragsauflösung. "Ich habe volles Verständnis dafür, dass der Verein handeln musste", erklärte der 36-Jährige in einer Stellungnahme.
Die Nachricht sorgt für Aufregung in der österreichischen Bundesliga. Sacramento galt als Coup-Verpflichtung, hatte er doch als Co-Trainer von José Mourinho bei Tottenham und AS Rom sowie bei Paris Saint-Germain gearbeitet.
Sportlicher Fehlstart trübt die Bilanz
Die hohen Erwartungen erfüllten sich auf dem Platz nicht. Nach sieben Spieltagen steht der LASK mit nur sechs Punkten auf Tabellenplatz zehn. Nur zwei Siege stehen fünf Niederlagen gegenüber.
Besonders die mangelnde Konstanz und schwache Offensive sorgten für Unruhe. Nach der 1:3-Heimniederlage gegen Aufsteiger Ried bezeichnete Sacramento die Partie als eines der "unfairsten Spiele" seiner Karriere. Selbst der jüngste 2:0-Derby-Sieg gegen Blau-Weiß Linz konnte die Probleme nicht überdecken.
Ritscher übernimmt - Mourinho lockt?
Maximilian Ritscher führt die Mannschaft interimistisch. Der 31-jährige Assistenzcoach hatte bereits im Frühjahr neun Spiele als Cheftrainer betreut und dabei eine starke Bilanz von fünf Siegen und zwei Unentschieden erzielt.
Portugiesische Medien spekulieren bereits über Sacramentos Zukunft. Eine Rückkehr zu Mentor José Mourinho bei Benfica Lissabon gilt als möglich. Der Startrainer schätzt seinen ehemaligen Assistenten sehr.
Neue Baustelle für krisengeplagte Linzer
Die Trennung verstärkt das Image des LASK-Trainerpostens als Schleudersitz. In den vergangenen Jahren wechselten die Coaches häufig, was die sportliche Kontinuität erschwert.
Nun muss der Verein mitten in der Saison eine stabile Lösung finden. Während Ritscher kurzfristig für Ergebnisse sorgen soll, sucht die Vereinsführung bereits nach einem langfristigen Nachfolger für den ambitionierten Klub.